Fachschulausbildung
Logopäde/Logopädin ist eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung an staatlichen und privaten Berufsfachschulen für Logopädie.
Daneben besteht die Möglichkeit, Logopädie an Fachhochschulen zu studieren, teilweise auch in kombinierter Form mit der Berufsfachschulausbildung.
In enger Zusammenarbeit mit Ärzten und Ärztinnen entwickeln sie individuelle therapeutische Behandlungskonzepte bei Störungen der Sprachentwicklung, bei Stimm-, Sprach-, Sprech- oder Schluckstörungen verschiedenster Ursachen (vor allem durch Hörbehinderungen) sowie bei Störungen des Redeflusses wie Stottern und Poltern. Sie führen die Behandlung mit Hilfe geeigneter sprach- und stimmtherapeutischer Verfahren durch, beispielsweise leiten sie Atem- und Entspannungsübungen an oder unterstützen Schlagfanfallpatienten bei der Neuerlernung des Sprechens. Auch die Behandlung von kehlkopfoperierten Menschen gehört zu ihrem Aufgabengebiet. In der Praxis spezialisieren sie sich oft auf einzelne Störungen. Auch können sie im Bereich Prävention tätig werden.
Logopäden und Logopädinnen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:
Der deutsche Beruf Logopäde,-in ist vergleichbar mit dem polnischen Beruf:
- Logopäde(poln. logopeda), Ausbildungsniveau – Hochschulausbildung: Bachelor (3 Jahre) und Magister als Aufbaustudium (2 Jahre).
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte“ und „Stundenpensum“ zu finden.
Die Ausbildung findet unter anderem an aufgelisteten Berufsfachschulen und Berufskollegs statt.
Akademie der GesundheitVorausgesetzt wird ein mittlerer Bildungsabschluss oder eine gleichwertige Vorbildung. Auch Schüler/innen mit Hauptschulabschluss können aufgenommen werden, sofern sie zusätzlich über eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer verfügen.
Des Weiteren wird in der Regel vorausgesetzt, dass die Schüler/innen über die gesundheitliche Eignung für den Beruf verfügen. Dazu zählen neben einem normalen Seh- und Hörvermögen in erster Linie eine gesunde und belastungsfähige Stimme sowie eine gute laut- und schriftsprachliche Beherrschung der deutschen Sprache. Ebenso sind meist eine dialektneutrale Aussprache und Musikalität erwünscht.
Auswahlverfahren
Der Zugang zur Ausbildung wird von manchen Schulen zusätzlich durch eigene Auswahlverfahren geregelt. Die Aufnahme der Bewerber/innen erfolgt meist nach einem persönlichen Gespräch und dem schulischen Leistungsstand (speziell in naturwissenschaftlichen Fächern). Darüber hinaus kann die Reihenfolge des Eingangs der Bewerbungen ein Auswahlkriterium sein oder es werden praktische und/oder mündliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt.
Eine praktische Tätigkeit im medizinischen, sozialpädagogischen oder pflegerischen Bereich vor Beginn der Ausbildung wird von vielen Ausbildungsstätten empfohlen.
Weitere Ausbildungsvoraussetzungen
Häufig werden ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung, ein phoniatrisches bzw. audiologisches Gutachten, ein HNO-Test sowie ein polizeiliches Führungszeugnis benötigt. Diese dürfen nicht älter als drei Monate sein.
Jugendliche (Personen unter 18 Jahren), die eine Ausbildung zum Logopäden bzw. zur Logopädin beginnen, müssen vor Ausbildungsbeginn eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung nach § 32 des Jugendarbeitsschutzgesetzes vorlegen.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Verkürzung der Ausbildungszeit
Die zuständige Stelle kann auf Antrag eine andere Ausbildung im Umfang ihrer Gleichwertigkeit anrechnen. Angerechnet werden können bis zu zwei Drittel der Gesamtstunden der Ausbildung.
Während des theoretischen und praktischen Unterrichts an der Berufsfachschule lernt man beispielsweise:
Während der praktischen Ausbildung in logopädischen Praxen, Rehabilitationseinrichtungen oder Kliniken:
Theoretischer und praktischer Unterricht an der Berufsfachschule umfasst 1.740 h.
Praktische Ausbildung in logopädischen Praxen, Rehabilitationseinrichtungen oder Kliniken im Umfang von 2.100 h.
Für die Ausbildung können Kosten anfallen, insbesondere Lehrgangsgebühren bzw. Schulgeld (v. a. an privaten Bildungseinrichtungen) sowie Aufnahme- und Prüfungsgebühren. Für den theoretischen Unterricht entstehen Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur). Für die praktische Ausbildung wird Berufskleidung benötigt. Auch Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung können entstehen.
Der Besuch von schulischen Einrichtungen wird nicht vergütet.
Für die Ausbildungsdauer kann BaföG beantragt werden.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Informationen zu den aktuellen Tarifregelungen im Bereich Pflege/Soziales findet man bei der Gewerkschaft Verdi unter https://gesundheit-soziales.verdi.de/
Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen durch Weiterbildung kontinuierlich zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.
Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.
Qualifizierung und Spezialisierung
Neuerungen und neue Erkenntnisse z.B. zu Untersuchungs- und Behandlungsmethoden sind Herausforderungen, denen sich Logopäden und Logopädinnen immer wieder neu stellen müssen.
Für zugelassene Leistungserbringer/innen sind gemäß Rahmenempfehlungen fachspezifische Weiterbildungen vorgeschrieben (60 Weiterbildungspunkte in 4 Jahren), um die Qualität der Heilmittelerbringung sicherzustellen.
Das Spektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Themen der Logopädie über Atemtherapie bis hin zu Beratung. Auch wenn sich Logopäden und Logopädinnen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Störungen der Sprachentwicklung oder Stimmstörungen entsprechende Angebote.
Aufstieg und Studium
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen (IHK) abzulegen.
Teilweise werden Vorbereitungslehrgänge auf Weiterbildungsprüfungen auch in Form von E-Learning/Blended Learning angeboten. Hier lernen die Teilnehmer/innen jedoch nicht ausschließlich am Computer, sondern Ihnen steht ein Dozent für inhaltliche und technische Fragen zur Verfügung.
Logopäden und Logopädinnen, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Logopädie erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.
Weitere Informationen: Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern
Aufstiegsweiterbildungen (Auswahl)
Hochschulbildungsgänge (Auswahl)
Ausführliche Seite zum Thema Sprachheiltherapie
Bundesverband Deutscher Schulen für Logopädie e.V.
http://www.logopaedie.com/
Das große Portal für Logopäden
Stellenmarkt der Deutschen Caritas:
Privates Online-Karriereportal:
Stellen- und Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit:
www.joboerse.arbeitsagentur.de
Stellenangebote für qualifizierte Fach- und Führungskräfte:
Größte Online- Jobbörse für Logopäden: