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Schuhmacher/-in in Deutschland

Berufe vergleichen:

Ausbildungsart und Abschluss

Lehre (Duales System) 

 

Schuhmacher/-in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung (HwO). 

Diese bundesweit geregelte 3-jährige Ausbildung wird im Handwerk angeboten.

Abschluss: Schuhmacher/ Schuhmacherin

Einsatzgebiete und Tätigkeitsschwerpunkte

Ob Ballerinas, Pumps, Budapester oder Boots – sie stellen die unterschiedlichsten Schuhe her. Hierfür nehmen Schuhmacher/-innen die Maße vom Fuß des jeweiligen Kunden. Diese Maße übertragen sie auf ein hölzernes Fußmodell (Leisten) und richten dieses auf die passende Form und Größe zu. Anhand der Leisten zeichnen sie ein Schnittmuster, mit dem sie nun die einzelnen Schuhbestandteile aus dem gewählten Material schneiden. Sie steppen das Schuhoberteil (Schaft) mit dem Innenfutter zusammen und verbinden es mit dem Bodenteil. Auch Sohlen und Absätze bringen sie an. Die fertigen Schuhe behandeln sie mit Wachs und Politur. Schuhmacher/-innen reparieren außerdem defektes Schuhwerk, z.B. tauschen sie Sohlen oder Absätze aus. Sie arbeiten aber auch Schuhe um und fertigen Fußbettungen und Fußstützen an.

Quelle: BERUFENET

Ähnliche Berufe in Deutschland und Polen

Der deutsche Beruf Schuhmacher/-in ist teilweise vergleichbar mit  polnischen Berufen:

  • Schuhfertiger (poln. obuwnik), Ausbildungsart – dreijährige Berufsausbildung in Berufsgrundschulen.
  • Techniker für Schuhtechnik (poln. technik obuwnik), Ausbildungsart – vierjährige Berufsausbildung in technischen Sekundarschulen.

Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte“ und „Stundenpensum“ zu finden.

Ausbildungsstätten

Oberstufenzentrum Oder-Spree, Standort Palmnicken Fürstenwalde
Europaschule
Palmnicken 1
15517 Fürstenwalde
Deutschland
Tel.: +49 (0)3361 3762101
Tel.: +49 (0)3361 3762201
E-mail: sekretariat@osz-oder-spree.de
E-mail: E-Mail: sekretariat-eh@osz-oder-spree.de
Homepage

Schulische und sonstige Aufnahmevoraussetzungen

Grundsätzlich wird – wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen – keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend angehende Schuhmacher/-innen mit Hauptschulabschluss ein.

Quelle: BERUFENET

Ausbildungsdauer

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzungsdauer beträgt meist 6 Monate.

Ausbildungsinhalte

Im 1. Ausbildungsabschnitt (1.-18. Monat) lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:

  • wie man Schuhbodenmaterialien auswählt, zuschneidet und sie manuell und maschinell aufraut, schärft, fräst, schleift, bimst und ausputzt (poliert)
  • wie Einzelteile durch Kleben, Nageln und Nähen zu Schuhböden zusammengefügt werden
  • wie Absätze und Sohlen z.B. durch Trennen, Aufrauen und Zuschneiden bearbeitet werden, wie sie repariert und angebracht werden
  • wie man Schäfte repariert und Decksohlen sowie Riester (Lederflicken) und Unterstepper einbringt
  • was beim Reinigen, Färben und Auffrischen von Schuhen zu beachten ist
  • welche Eigenschaften, Verwendungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten Materialien, Werk- und Hilfsstoffe wie z.B. Leder, Gummi, Kunststoffe und Verbundwerkstoffe, Ausputz- und Schleifmaterial haben
  • wie man die verschiedenen Maschinen und Werkzeuge, z.B. Schleifmaschinen, einrichtet, bedient, wartet und pflegt
  • wie Kunden beraten, betreut und informiert werden
  • wie der Materialbedarf und der Zeitbedarf für bestimmte Arbeitsabläufe ermittelt werden können
  • wie Arbeitsaufgaben mithilfe der EDV bearbeitet werden

Im 2. Ausbildungsabschnitt (19.-36. Monat) wird den Auszubildenden unter anderem vermittelt:

  • wie man Fuß- und Beinuntersuchungen durchführt, Fehlbildungen der Füße und Beinlängendifferenzen beurteilt und bei der Schuhherstellung bzw. -änderung berücksichtigt
  • wie man Langsohlen aufrichtet und befestigt und neue Absätze aufbaut
  • wie man Schaftmodelle entwirft und was beim Ausfellen, Schärfen, Buggen, Montieren, Steppen und Zwicken von Schäften zu beachten ist
  • welche unterschiedlichen Nähtechniken beim Zusammenfügen der Einzelteile eingesetzt werden können
  • wie man Fußbettungen und fußgerechte Zurichtungen an Konfektionsschuhen anfertigt
  • wie Fußumrisszeichnungen und Trittspuren hergestellt werden
  • worauf es beim Anfertigen von Leisten-Kopien ankommt
  • wie man Reklamationen entgegennimmt und bearbeitet
  • wie die Qualität der durchgeführten Arbeiten geprüft und beurteilt wird

Quelle: BERUFENET

Stundenpensum (Theorie)

Unterrichtsstunden bezogen auf die 3-jährige Berufsausbildung:

 

  1. Beurteilen des Schuhwerks: 80 h
  2. Bedeutung des menschlichen Fußes im Bewegungsapparat: 60 h
  3. Verbinden von Materialien durch Klebetechniken: 80 h
  4. Erkennen und Ausführen von fachgerechten Reparaturen am Schuhboden: 80 h
  5. Anpassen des Schuhs an den menschlichen Fuß: 60 h
  6. Be- und Umarbeiten des Konfektionsschuhs: 60 h
  7. Auswählen des Schaftes im Verkaufsgespräch: 40 h
  8. Schaftteile reparieren und ändern: 40 h
  9. Herstellen und Bearbeiten von Schuhböden: 80 h
  10. Anpassen und Bearbeiten von versteifungs- und formgebenden Teilen: 60 h
  11. Verbinden von Schaft und Schuhboden: 80 h
  12. Aufbringen und Anformen des Schuhbodens: 80 h
  13. Ausführen von Finisharbeiten und Auslieferung: 60 h

Gesamtstunden: 840 Stunden

 

Den vollständigen Rahmenlehrplan finden Sie unter:

http://www.kmk.org/fileadmin/pdf/Bildung/BeruflicheBildung/rlp/schuhmacher.pdf

Stundenpensum (Praxis)

Während einer dualen Ausbildung werden angehende Schuhmacher/-innen im Ausbildungsbetrieb praktisch und in der Berufsschule theoretisch ausgebildet.

Der praktische Teil der Ausbildung macht in der Regel ca. 80% der Gesamtausbildungszeit aus.

Kosten der Ausbildung

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.

Ausbildungsvergütung und -förderungen

Ausbildungsvergütung

Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist abhängig vom Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet. Auch der räumliche Geltungsbereich des entsprechenden Tarifvertrages kann Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben. Frei vereinbarte Ausbildungsvergütungen sind möglich, wenn z.B. der Ausbildungsbetrieb nicht tarifgebunden ist.

Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.

Die Auszubildenden können monatlich z.B. folgende Ausbildungsvergütungen erhalten:

  • 1. Ausbildungsjahr: € 280 bis € 390
  • 2. Ausbildungsjahr: € 310 bis € 460
  • 3. Ausbildungsjahr: € 345 bis € 535

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen der Datenbank Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) – Stand: Oktober 2013

Berufs- und Verdienstaussichten

Verdienst/Einkommen

Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen und einen Eindruck von der Bandbreite der Einkommen vermitteln. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.

Das Einkommen ist wesentlich von den jeweiligen Anforderungen abhängig. Daneben werden in der Regel Berufserfahrung und Verantwortlichkeit berücksichtigt.

Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regionale und branchenabhängige Einkommensunterschiede auf.

Bei dieser Tätigkeit kann die tarifliche Bruttogrundvergütung beispielsweise € 12,90 in der Stunde betragen.

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

Tarifliche Regelungen

Über tarifliche Regelungen informiert die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Weiterbildung kann dazu dienen, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.

Qualifizierungslehrgänge:

  • Schuhe, Leder, Lederwaren, Pelze
  • Orthopädie-Schuhtechnik
  • Bekleidungstechnik, Schneiderei
  • Anatomie
  • Beratungsgespräche
  • Waren-, Produkt- und Verkaufskunde – Textil, Bekleidung, Leder
  • Qualitätsmethoden
  • Planung und Steuerung, Arbeitsvorbereitung
  • Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz – sonstige Branchen

Aufstiegsweiterbildungen:

- Meister/-innen:

  • Schuhmachermeister/Schuhmachermeisterin
  • Industriemeister/Industriemeisterin Fachrichtung Schuhfertigung

- Techniker/-innen:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Schuhtechnik Schwerpunkt Modellgestaltung
  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Schuhtechnik Schwerpunkt Betriebstechnik

- Fach- und Betriebswirte/-wirtinnen, Fachkaufleute:

  • Fachkaufmann/Fachkauffrau in der Handwerkswirtschaft
  • Technischer Fachwirt/Technische Fachwirtin

- Sonstige Aufstiegsweiterbildungen:

  • Betriebsassistent/Betriebsassistentin im Handwerk
  • Ausbilder/Ausbilderin für anerkannte Ausbildungsberufe (Weiterbildung)

Studienfächer:

  • Textil-, Bekleidungstechnik (Bachelor)
  • Textil-, Modedesign (Bachelor)

Diverse Aufstiegsfortbildungen und Seminare: IHK-Projektgesellschaft mbH www.ihk-projekt.de.

Interessante Links

http://www.planet-beruf.de/Tagesablauf-Schuhmac.18519.0.html

Der Tagesablauf eines Schuhmachers

http://www.handwerk-kompakt.de

Das deutsche Handwerk kompakt

http://www.schuhmacherhandwerk.de/index2.htm

Zentralverband des Deutschen Schuhmacherhandwerks

http://www.schuhinstitut.de/fashion-trends.htm

DSI – Deutsches Schuhinstitut

Job- und Bewerberdatenbanken

http://www.handwerkerstellen.de

Deutschlands Stellenmarkt für Handwerk und Technik

http://jobboerse.arbeitsagentur.de
JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit. Gegliedert nach Berufsfeldern und Regionen.

http://www.jobpilot.de
allgemeine Jobbörse, in Berufsfelder gegliedert


http://www.jobsuche.de
allgemeine Jobbörse, regionale Suchfunktion


http://www.jobrobot.de
Unterteilung in Branchen und Regionen


http://www.stepstone.de
Große Jobbörse für Industrie und Gewerbe. Die Vielzahl von Angeboten lässt sich durch regionale und branchenbezogene Filterung eingrenzen, außerdem sind Volltextsuche und Zustellung interessierender Stellenausschreibungen per "Jobagent" möglich

Arbeitnehmervertreter (Gewerkschaften, Berufsverbände)

DGB Bezirk Berlin-Brandenburg
Kapweg 4
13405 Berlin
Deutschland
Tel.: +4930 21 240 - 0
Homepage

Arbeitgebervertreter (Kammern, Wirtschaftsverbände)

Handwerkskammer Frankfurt (Oder)
Region Ostbrandenburg
Bahnhofstraße 12
15230 Frankfurt (Oder)
Deutschland
Tel.: +49 (3 35) 56 19 0
Tel.: +49 (3 35) 53 50 11
E-mail: info@hwk-ff.de
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Arbeitsvermittler

EURES-Beratung
Agentur für Arbeit
Heinrich-von-Stephan-Straße 2
15230 Frankfurt (Oder)
Deutschland
Tel.: +49 335 570 3333
E-mail: Frankfurt-Oder.Eures@arbeitsagentur.de
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