Beim Ausbildungsberuf Elektroniker/in für Informations- und Systemtechnik handelt es sich in der Regel um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten in Unternehmen des Elektrotechnikerhandwerks ausgebildet.
Auch eine schulische Ausbildung wird angeboten.
Neben elektronischen Bauelementen verarbeiten sie auch mikroelektronische, mechanische und elektromechanische Bauteile. Elektroniker/innen für Informations- und Systemtechnik stellen elektronische Einzelkomponenten sowie ganze Geräte bzw. Systeme her, nehmen diese in Betrieb und halten sie instand. Bei einem Neuauftrag konzipieren sie zunächst einen Prototypen und erstellen hierfür den Schaltungsentwurf sowie die technischen Fertigungsunterlagen. Sie wählen die geeigneten Bauteile aus und montieren diese zu Geräten und Systemen. Außerdem installieren sie die zugehörigen Programme. Geht der Prototyp in Serie, planen sie die Fertigungsabläufe und richten hierzu Anlagen und Prüfsysteme ein. An defekten elektronischen und elektromechanischen Baugruppen, Geräten und Anlagen führen sie Fehlerdiagnosen, Entstörungs- und Instandsetzungsarbeiten durch, auch im externen Kundendienst. Elektroniker/innen für Informations- und Systemtechnik beraten und betreuen auch Kunden und weisen sie in die Bedienung und Handhabung der Geräte ein. Sie sind Elektrofachkräfte im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften.
Quelle: Agentur für Arbeit,BERUFENET
Der deutsche Beruf Elektroniker/in für Informations- und Systemtechnik hat kein direktes Pendant unter den polnischen Ausbildungsberufen, ist aber teilweise vergleichbar mit dem polnischen Beruf:
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte” und „Stundenpensum” zu finden.
Duale Ausbildung
Während einer dualen Berufsausbildung werden Elektroniker/innen für Informations- und Systemtechnik im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule ausgebildet.
Überwiegend absolvieren Auszubildende ihre Ausbildung in Betrieben des Elektrotechniker-Handwerks. Meist sind sie in Werkstätten und Werkhallen sowie an wechselnden Einsatzorten im Kundenservice bzw. bei Montagearbeiten auf Baustellen tätig.
Wenn Handwerksbetriebe nicht alle Ausbildungsinhalte vermitteln können, verlagern sie Teile der Ausbildung z.B. in überbetriebliche Ausbildungsstätten.
Der Berufsschulunterricht findet zum Teil in Blockform in Fachklassen statt.
Die theoretische Ausbildung findet unter anderem an aufgelisteten Berufsschulen, Berufsfachschulen und außerbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen statt.
Oberstufenzentrum Oder-Spree, Standort Palmnicken FürstenwaldeDuale Ausbildung
Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.
Die Betriebe stellen überwiegend angehende Elektroniker/innen für Informations- und Systemtechnik mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.
Ausbildung an schulischen Bildungsstätten
Die Schulen legen eigene Zugangskriterien fest. Teilweise wird ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt.
Informationen hierzu enthält die Datenbank KURSNET.
Die Ausbildung dauert 3 1/2 Jahre.
Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen.
Während ihrer Ausbildung lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:
- während der beruflichen Grundbildung
- wie Stromkreise und Schutzmaßnahmen festgelegt und elektrische Größen gemessen, bewertet und berechnet werden
- wie man Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenbaut
- wie man Betriebssysteme und ihre Komponenten auswählt, Hardwarevoraussetzungen beurteilt, Betriebssysteme installiert und konfiguriert
- welche Bestimmungen und Sicherheitsregeln beim Arbeiten an elektrischen Betriebsmitteln zu beachten sind
- wie die Arbeitsschritte festgelegt, die erforderlichen Abwicklungszeiten geschätzt und Arbeitsabläufe geplant werden und was beim Aufstellen und Anschließen von Geräten wichtig ist
- während der beruflichen Fachbildung
-wie elektrische, mechanische und elektronische Komponenten ausgewählt, angepasst und zu Geräten und Systemen montiert werden
- wie man digitale und analoge Schaltungen computerunterstützt entwirft
- was bei der Auswahl von Betriebssystemen, Softwareumgebung und -komponenten zur Realisierung gerätespezifischer Funktionen zu beachten ist
- wie man Aktoren und Sensoren auswählt und montiert
- wie man Fertigungsanlagen einrichtet, programmiert, optimiert, in Betrieb nimmt und wartet
- wie man Standardsoftware und Anwendungssoftware konfiguriert und anpasst und wie man Speichermedien sowie Programme zur Datensicherung installiert
- worauf beim Beurteilen von Architekturen, Protokollen und Schnittstellen von Netzwerken und Netzbetriebssystemen zu achten ist und wie hardwarenahe Programme zu erstellen sind.
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:
- welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
- wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren
- wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
- wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden.
Quelle: Agentur für Arbeit,BERUFENET
Im Rahmen der theoretischen Ausbildung werden folgende Lernfelder absolviert (Zeitrichtwerte):
Im ersten Ausbildungsjahr:
- Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen (80)
- Elektrische Installationen planen und ausführen (80)
- Steuerungen analysieren und anpassen (80)
- Informationstechnische Systeme bereitstellen (80)
Im zweiten Ausbildungsjahr:
- Elektroenergieversorgung für Geräte und Systeme realisieren und deren Sicherheit gewährleisten (80)
- Elektronische Baugruppen von Geräten konzipieren, herstellen und prüfen (60)
- Baugruppen hard- und softwareseitig konfigurieren (80)
- Geräte herstellen und prüfen (60)
Im dritten Ausbildungsjahr:
- Geräte und Systeme in Stand halten (100)
- Fertigungsanlagen einrichten (80)
- Prüfsysteme einrichten und anwenden (100)
Im vierten Ausbildungsjahr:
- Geräte und Systeme planen und realisieren (80)
- Fertigungs- und Prüfsysteme in Stand halten (60)
Insgesamt: 1020 Stunden
Da der Unterricht in der Berufsschule ein- bis zweimal pro Woche stattfindet, kann man von einem Praxispensum von ca. 4080 Stunden ausgehen.
Duale Ausbildung
Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht sowie für Lehrgänge in überbetrieblichen Ausbildungsstätten Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.
Ausbildung an schulischen Bildungsstätten
Staatliche Berufsfachschulen erheben in der Regel keine Lehrgangsgebühren. Bei anderen außerbetrieblichen Einrichtungen können hierfür Kosten entstehen. Darüber hinaus fallen eventuell auch Lernmittelkosten, Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung an.
Ausbildungsvergütung
Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist abhängig vom Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet.
Auch die Stadt/Region ist entscheidend für die Höhe der Ausbildungsvergütung, es kommt immer noch zu Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland.
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Die Auszubildenden können monatlich ca. 900 bis 1100 € Ausbildungsvergütung erhalten.
Quelle:
Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
Beschäftigung finden Elektroniker/innen für Informations- und Systemtechnik hauptsächlich in Betrieben des Elektrotechnikerhandwerks sowie in der Elektroindustrie. Sie arbeiten z.B. bei Herstellern von Mess-, Steuer- und Regelungseinrichtungen oder elektrischen Ausrüstungen. Betriebe des Maschinen- und Anlagenbaus kommen ebenso als Arbeitgeber infrage. Auch in der Herstellung und der Reparatur von Büromaschinen, Computern, phono-, video- und medizintechnischen Geräten sind sie tätig.
Das Einkommen ist wesentlich von den jeweiligen Anforderungen abhängig. Daneben werden in der Regel Berufserfahrung und Verantwortlichkeit berücksichtigt.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Für Elektroniker/innen für Informations- und Systemtechnik können verschiedene Tarifverträge gelten, ausschlaggebend ist die Branche, in der sie arbeiten. In Frage kommen beispielsweise die Tarifverträge der Kautschukindustrie oder der Metall- und Elektroindustrie.
Es gilt in der Regel der aktuelle Tarifvertrag, der zwischen den zuständigen Arbeitgeberverbänden und der IG Metall im jeweiligen deutschen Bundesland zeitlich befristet vereinbart wurde. Zur Tarifdatenbank.
Qualifizierung und Spezialisierung
Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von elektrischer Messtechnik über Mikrocomputer-, Mikroprozessortechnik bis hin zu Arbeitssicherheit. Auch wenn sich Systemelektroniker/innen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Fertigung, Instandhaltung, Qualitätssicherung oder Kundendienst entsprechende Angebote.
Aufstieg
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Elektrotechnikermeister/in abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, z.B. auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Information/Kommunikation oder Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Mechatronik.
Studium
Systemelektroniker/innen mit Hochschulzugangsberechtigung können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Nachrichtentechnik, Mechatronik oder Fernsehtechnik erwerben.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.
Hinweis
Für beruflich besonders talentierte Fachkräfte besteht die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten. Gefördert werden können Anpassungs- bzw. Aufstiegsweiterbildungen oder ein Erststudium.
Weitere Informationen erhalten Sie hier: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB).
Informationen über Anpassungsweiterbildungen, Aufstiegsweiterbildungen und Studiengänge erhalten Sie in der Datenbank KURSNET.
Webseite über Elektronik, Computertechnik, Kommunikationstechnik und Netzwerktechnik für Schüler, Azubis und Studenten:
www.elektronik-kompendium.de
ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. - Fachbereich Automation:
Gesamtmetall - Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie:
www.gesamtmetall.de
IG Metall (IGM):
www.igmetall.de
Fachportal mit vielen Informationen aus der Maschinenbau-Branche:
Privates Online-Karriereportal:
Stellen- und Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit:
www.joboerse.arbeitsagentur.de
Stellenangebote für qualifizierte Fach- und Führungskräfte:
Fachportal für Maschinenbau mit umfangreichem Jobmarkt:
www.maschinenbau.de/maschinenbau-jobs-kategorien.aspx
Umfangreiches Angebot, speziell für technische Berufe: