Lehre (Duales System)
Unter der dualen Ausbildung versteht man die parallele Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Voraussetzung für eine Berufsausbildung im dualen System ist in Deutschland ein Berufsausbildungsvertrag und in Österreich, der Schweiz und Südtirol ein Lehrvertrag mit einem Betrieb.
Industriemechaniker/innen sind in der Produktion und Instandhaltung tätig, wo sie dafür sorgen, dass Maschinen und Fertigungsanlagen stets betriebsbereit sind. Sie richten diese ein und prüfen ihre Funktionen. Hierfür gehen sie nach geeigneten Prüfverfahren vor, ermitteln Störungsursachen, bestellen passende Ersatzteile oder fertigen sie selbst an und führen Reparaturen aus. Nach Abschluss von Montage- und Prüfarbeiten weisen sie die Kollegen oder Kunden in die Bedienung und Handhabung ein. Wenn sie in der Fertigung von Maschinen und feinwerktechnischen Geräten arbeiten, stellen Industriemechaniker/innen vor allem Bauteile aus Metall und Kunststoff her. Mit Techniken wie Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen und den verschiedenen Fügetechniken (z.B. Schweißen, Verschrauben) sind sie ebenso vertraut wie mit dem Montieren und Justieren von Bauteilen.
Der deutsche Beruf Industriemechaniker ist teilweise vergleichbar mit folgenden polnischen Berufen:
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte” und „Stundenpensum” zu finden.
es Berufsschulen (in Brandenburg heißen sie "Oberstufenzentren"). Das Ausbildungsunternehmen informiert, welche die entsprechende Schule für diesen Beruf in der Region ist.
Oberstufenzentrum Oder Spree, Standort EisenhüttenstadtGrundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend angehende Industriemechaniker/innen mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.
Ausbildung an schulischen Bildungsstätten
Die Schulen legen eigene Zugangskriterien fest. Teilweise wird ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Informationen hierzu enthält die Datenbank KURSNET.
Eine Starthilfe zum Ausbildungszugang bietet die betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ). Informationen dazu finden Sie hier.
Schulische Vorbildung – rechtlich
Nach dem Berufsbildungsgesetz ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben.
Schulische Vorbildung – praktiziert
Im Jahr 2008: 58 Prozent verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 22 Prozent über den Hauptschulabschluss. Die Hochschulreife besaßen 11 Prozent. Ein Prozent der Ausbildungsanfänger/innen konnte keinen Schulabschluss vorweisen.
Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre.
Unter bestimmten Voraussetzungen besteht die Möglichkeit der Verkürzung der Ausbildung.
Während ihrer Berufsausbildung erwerben die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb Fertigkeiten und Kenntnisse in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete:
- Feingerätebau
- Instandhaltung
- Maschinen- und Anlagenbau
- Produktionstechnik
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.
Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Metallberufen gemeinsam sind, und die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt.
An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden in dem jeweiligen Einsatzgebiet beispielsweise:
- Werkstoffeigenschaften und deren Veränderungen zu beurteilen und Werkstoffe nach ihrer Verwendung auszuwählen und handzuhaben
- die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke und Bauteile herzustellen
- Betriebsmittel zu inspizieren, zu pflegen, zu warten und die Durchführung zu dokumentieren
- steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden
- Transportgut abzusetzen, zu lagern und zu sichern
- auftragsspezifische Anforderungen und Informationen zu beschaffen, zu prüfen und umzusetzen
- Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung rechtlicher, wirtschaftlicher und terminlicher Vorgaben zu planen, bei Abweichungen von der Planung Prioritäten zu setzen
Außerdem wird den Auszubildenden vermittelt:
- wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Absatz und Verwaltung funktionieren
- welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
- wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
- wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden
Die berufsspezifischen Fachqualifikationen beinhalten beispielsweise:
- wie Bauteile durch Kombination verschiedener Fertigungsverfahren hergestellt und angepasst werden
- wie man Störungen an Maschinen und Systemen unter Beachtung der Schnittstellen feststellt und Fehler eingrenzt
- wie die Funktionsfähigkeit von Maschinen und Systemen durch Steuern, Regeln und Überwachen der Arbeitsbewegungen und deren Hilfsfunktionen sichergestellt oder verbessert wird
- wie man Wartungs- und Inspektionspläne erstellt
- wie elektrische Baugruppen oder Komponenten mechanisch aufgebaut werden
- wie man Maschinen und Systeme wartet, inspiziert, instandsetzt oder verbessert
- was bei der Reinigung, Pflege und Lagerung von Bauteilen und Baugruppen zu beachten ist
- wie betriebliche Qualitätssicherungssysteme angewendet werden und wie man die Ursachen von Qualitätsmängeln systematisch sucht, beseitigt und dokumentiert
In der Berufsschule stehen folgende Lernfelder auf dem Stundenplan:
- Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
- Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
- Herstellen von einfachen Baugruppen
- Warten technischer Systeme
- Fertigen von Einzelteilen mit Werkzeugmaschinen
- Installieren und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme
- Montieren von technischen Teilsystemen
- Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen
- Instandsetzen von technischen Systemen
- Herstellen und Inbetriebnehmen von technischen Systemen
- Überwachen der Produkt- und Prozessqualität
- Instandhalten von technischen Systemen
- Sicherstellen der Betriebsfähigkeit automatisierter Systeme
- Planen und Realisieren technischer Systeme
- Optimieren von technischen Systemen
Unterrichtsstunden bezogen auf die 3,5 jährige Berufsausbildung:
Berufsbezogene Lernbereiche:
- Fertigungstechnik (380)
- Arbeitsauftrag (320)
- Auftrags- und Funktionsanalyse (320)
- Wahlpflichtbereich (120)
Berufsübergreifende Lernbereiche:
- Wirtschaft/Politik (280)
- Kommunikation (100)
- Englisch (80)
- Sport (80)
- Religionsgespräch (Nach den Bestimmungen der Rahmenstundentafel)
Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf Industriemechaniker/Industriemechanikerin:
- Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen (80)
- Fertigen von Bauelementen mit Maschinen (80)
- Herstellen von einfachen Baugruppen (80)
- Warten technischer Systeme (80)
- Fertigen von Einzelteilen mit Werkzeugmaschinen (80)
- Installieren und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme (60)
- Montieren von technischen Teilsystemen (40)
- Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen (60)
- Instandsetzen von technischen Systemen (40)
- Herstellen und Inbetriebnehmen von technischen Systemen (80)
- Überwachen der Produkt- und Prozessqualität (60)
- Instandhalten von technischen Systemen (60)
- Sicherstellen der Betriebsfähigkeit automatisierter Systeme (80)
- Planen und Realisieren technischer Systeme (80)
- Optimieren von technischen Systemen (60)
Die Ausbildung im Betrieb ist für den Auszubildenden kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist abhängig vom Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet.
Auch die Stadt/Region ist entscheidend für die Höhe der Ausbildungsvergütung, es kommt immer noch zu Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland.
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Die Auszubildenden können monatlich ca. 900 bis 1200 € Ausbildungsvergütung erhalten.
Quelle:
Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Über tarifliche Regelungen informiert die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt
Anpassungsweiterbildung / Qualifizierungsmöglichkeiten:
Fortwährende technische Entwicklungen in den Bearbeitungsverfahren und die ständig zunehmende Bedeutung von Mikroprozessoren und automatisierten Anlagen erfordern auch von Industriemechanikern und -mechanikerinnen die Bereitschaft zur fachlichen Weiterbildung.
In Kursen, Lehrgängen und Seminaren können sie ihr Fachwissen und ihre Qualifikationen ergänzen und ausbauen. Themen sind beispielsweise:
- Betriebsanlagenmechanik, -überwachung;
- Instandhaltung, Instandsetzung, Wartung;
- Maschinenbau, -mechanik, Motorenkunde;
- NC-/CNC-/DNC-Technik;
- Hybride Steuerungstechnik (Hydraulik, Pneumatik, Elektro) oder
- Feinwerktechnik, -mechanik.
Aufstiegsweiterbildung (nach entsprechender Berufspraxis):
Bestimmte Weiterbildungsmöglichkeiten können auch den Weg zu einem beruflichen Aufstieg ebnen. In der Regel sind dafür einige Jahre Berufserfahrung erforderlich. Hier bieten sich z.B. folgende aufstiegsorientierte Weiterbildungsmöglichkeiten an:
- Industriemeister/in – Metall
- Feinwerkmechanikermeister/in
- Techniker/in – Maschinentechnik
- Konstrukteur/in
Wer über die erforderliche Hochschulzugangsberechtigung verfügt, kann auch ein Hochschulstudium anstreben. Hier kommen z.B. folgende Studiengänge in Betracht:
- Dipl.-Ing. (FH) – Maschinenbau
- Dipl.-Ing. (FH) – Maschinenbau (Fertigungstechnik)
- Dipl.-Ing. (FH) – Mechatronik
- Dipl.-Ing. (FH) – Feinwerk- u. Mikrotechnik
Eine Auswahl an relevanten Weiterbildungen finden Sie unterwww.ihk-projekt.de und unter www.khoderland.de .
VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.:
http://www.vdma.org
Planet-Berufe.de – Informationen zum Start in die Ausbildung mit Bewerbungstraining:
http://www.planet-beruf.de
Informationen über Ausbildungen im Metall- und Elektrobereich:
http://www.ausbildungsoffensive-bayern.de
Informationen und Tipps für die Ausbildung:
http://www.neue-ausbildungsberufe.de
Sehr ausführliche Homepage, beantwortet alle Fragen rund um Aus- und Weiterbildung in Deutschland:
http://www.bildungsserver.de
Informationsportal der Bundesagentur für Arbeit:
http://infobub.arbeitsagentur.de
Faszination Technik vermitteln:
Bundesverband Metall - Vereinigung Deutscher Metallhandwerke
www.metallhandwerk.de
Verlag für Schweißen und verwandte Verfahren
www.dvs-verlag.de
Informationen, unabhängige Beratung und Erfahrungsberichte zum staatlich geprüften Techniker
Aktuelle Lehrstellen in Ostbrandenburg:
Umfangreiches Angebot, speziell für technische Berufe:
http://www.icjobs.de
Stellenangebote und Ausbildungsbörse mit großer Branchenuntergliederung:
Großer Stellenmarkt für Fachpersonal und Hilfskräfte aus Industrie, Handwerk und dem kaufmännischen Bereich. Die Inserenten sind vorwiegend Personaldienstleister:
http://www.aktuelle-jobs.de
Jobbörse für die Bauwirtschaft. Die Bandbreite der Angebote reicht vom Architekten bis zum Handwerker, vom Key Account Manager bis zum Handelsvertreter für Produkte der Baubranche:
Große Jobbörse für Industrie und Gewerbe. Die Vielzahl von Angeboten lässt sich durch regionale und branchenbezogene Filterung eingrenzen, außerdem sind Volltextsuche und Zustellung interessierender Stellenausschreibungen per "Jobagent" möglich:
Jobbörse für Stellen in industrieller Fertigung und Handwerk. Ein Klick auf ein Inserat in der angebotenen Linkliste öffnet jeweils ein kleines Fenster mit ausführlichen Informationen zum Job:
http://www.fertigung-online.de
Internet-Stellenmarkt für CAD-/CAM-Spezialisten, Technische Zeichner, Servicetechniker, Vertriebskräfte, aber auch Verwaltungspersonal aus dem technischen Bereich. Übersichtliche Suchfunktion, umfangreiche Informationen zu den Stellen:
http://www.cad.de
In Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht die dhv auf ihren Seiten Stellen für qualifizierte Handwerker aus sehr vielen verschiedenen Branchen. Das Angebot kann nach regionalen und fachlichen Kriterien gefiltert werden
deutsche handwerker vermittlung
Allgemeine Jobbörse, in Berufsfelder gegliedert:
http://www.jobpilot.de
Allgemeine Jobbörse, regionale Suchfunktion:
http://www.jobsuche.de
Unterteilung in Branchen und Regionen: