Physiotherapeut/-in ist eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen bzw. Berufskollegs für Physiotherapie.
Daneben besteht die Möglichkeit, Physiotherapie an Fachhochschulen zu studieren, teilweise auch in kombinierter Form mit der Berufsfachschulausbildung.
Physiotherapeuten und -therapeutinnen behandeln vor allem Menschen, deren körperliche Bewegungsmöglichkeiten aufgrund hohen Alters oder einer Krankheit, Verletzung oder Behinderung eingeschränkt sind. Auch vorbeugende Therapiemaßnahmen führen sie durch.
Sie wenden bei Patienten, deren Beweglichkeit alters-, krankheits- oder unfallbedingt eingeschränkt ist, spezielle Muskel- und Koordinationstrainingsmaßnahmen an. Auf der Basis ärztlicher Diagnose und eigener Beobachtung planen sie den Therapieablauf. Dieser kann gezielte Bewegungsübungen in Einzel- und Gruppentherapie, Übungen mit Geräten wie Bällen, Stäben und Ringen enthalten, ferner Behandlungen in Form von Atemtherapie, Massage, Elektrotherapie sowie Wärme- oder Hydrotherapie. Dabei beraten Physiotherapeuten und -therapeutinnen ihre Patienten hinsichtlich Wirkungsweise, geeigneter Hilfsmittel, motivieren sie zu Eigenaktivität und Ausdauer und leiten sie zur selbstständigen Durchführung von krankengymnastischen Übungen an.
Physiotherapeuten und -therapeutinnen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:
Der deutsche Beruf Physiotherapeut/-in ist gegenwärtig vergleichbar nur mit dem polnischen Beruf:
- Physiotherapeut (poln. fizjoterapeuta), Ausbildungsniveau – Hochschulausbildung: ein Bachelorstudium (3 Jahre) und eventuell ein Magisterstudium (2 Jahre) als Aufbaustudium oder ein einstufiges Magisterstudium (5 Jahre).
Der früher in Polen geltende Ausbildungsberuf Techniker für Physiotherapie (poln. technik fizjoterapii) kommt in dem polnischen Berufsbildungssystem nicht mehr vor.
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte“ und „Stundenpensum“ zu finden.
Für die Ausbildung wird vorausgesetzt:
Der Zugang zur Ausbildung wird von den meisten Schulen zusätzlich durch eigene Auswahlverfahren geregelt. Die Aufnahme der Bewerber/innen erfolgt meist nach einem persönlichen Gespräch und dem schulischen Leistungsstand (speziell in naturwissenschaftlichen Fächern). Auch die Reihenfolge des Eingangs der Bewerbungen oder Art und Umfang der praktischen Erfahrung können Auswahlkriterien sein. Häufig werden schriftliche und/oder mündliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt, teilweise auch motorische Bewegungs- bzw. Sportprüfungen. Vor Ausbildungsbeginn muss die gesundheitliche Eignung für den Beruf durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden.
Persönliche Voraussetzungen sind:
Die Ausbildung dauert in Vollzeit 3 Jahre. Kombinierte Ausbildungen, die zusätzlich den Abschluss als Gymnastiklehrer/in vermitteln, dauern zwischen 3 1/2 und 4 1/2 Jahre.
Auf Antrag können auf die Ausbildungsdauer folgende Ausbildungen angerechnet werden:
1. eine an einer staatlich anerkannten Lehranstalt abgeschlossene, mindestens zweijährige Ausbildung als Turn- und Sportlehrer,
2. eine an einer staatlich anerkannten Lehranstalt abgeschlossene, mindestens zweijährige Ausbildung als Gymnastiklehrer.
Dadurch verkürzt sich die Ausbildungsdauer um 6 Monate.
3. für Masseur/innen und medizinische/r Bademeister/innen um 1 ½ Jahre,
4. für Personen mit einer mindestens fünfjährigen Tätigkeit als Masseur/in und medizinische/r Bademeister/in um 2 Jahre.
Sehbehinderte und Blinde sind von diesem Beruf nicht ausgeschlossen.
Während des theoretischen und praktischen Unterrichts an der Berufsfachschule bzw. am Berufskolleg lernt man beispielsweise:
Während der praktischen Ausbildung im Krankenhaus lernt und übt man, physiotherapeutische Befund- und Untersuchungstechniken sowie krankengymnastische Behandlungs- und Massagetechniken in den verschiedenen fachmedizinischen Abteilungen von Krankenhäusern praktisch umzusetzen, vor allem in der Chirurgie, inneren Medizin, Orthopädie, Neurologie, Pädiatrie, Psychiatrie und Gynäkologie.
Die Ausbildung umfasst mindestens 2.900 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht sowie 1.600 Stunden praktischer Ausbildung an realen PatientInnen. Folglich werden schulische und klinische Bestandteile der Ausbildung integriert vermittelt. So durchlaufen die Auszubildenden neben der Schule auch zahlreiche Praktika.
Als Orientierung gilt die Stundenverteilung der Lehr- und Prüfungsverordnung:
Praktische Ausbildung für Physiotherapeuten in Krankenhäusern oder anderen geeigneten medizinischen Einrichtungen in den medizinischen Fachgebieten:
Für die Ausbildung können Kosten anfallen, insbesondere Lehrgangsgebühren bzw. Schulgeld (v. a. an privaten Bildungseinrichtungen) sowie Aufnahme- und Prüfungsgebühren. Für den theoretischen Unterricht entstehen Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur). Für die praktische Ausbildung wird Berufskleidung benötigt. Auch Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung können entstehen.
An der Schule für Gesundheitsberufe e.V. in Eisenhüttenstadt sowie an der Medizinischen Schule des Carl- Thiem-Klinikums in Cottbus ist die Ausbildung schulgeldfrei.
Schüler/innen, die an einer berufsbildenden Ausbildung teilnehmen, können unter bestimmten Voraussetzungen eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) oder einen Bildungskredit in Anspruch nehmen.
Eine Vergütung wird nicht gezahlt.
Die Berufsaussichten für Physiotherapeut/innen sind als gut zu bewerten - Anstellungsschwierigkeiten bestehen nur in geringem Umfang. Allerdings werden einige Stellen nur in Teilzeit ausgeschrieben, was im Vergleich zur Vollzeitbeschäftigung teils deutliche finanzielle Einbußen mit sich bringt.
In Bezug auf das Einkommen bestehen teils große Unterschiede in Bezug auf Qualifikationen, Aufgabenfelder und beruflicher Erfahrung. Bei einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst in der Entgeltgruppe E7 für medizinische Berufe ist z.B. ein Monatsbruttoentgelt von 2.059 € bis 2.696 € möglich. Das Erreichen der jeweils nächsten Stufe ist von den Zeiten ununterbrochener Tätigkeit in der Entgeltgruppe und der Leistung abhängig. In der freien Wirtschaft wird zum Teil deutlich weniger gezahlt.
Quelle: Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)
Für den/die Physiotherapeut/-in kommt überwiegend der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) in Frage.
Weiterentwicklungen und neue Verfahren im Gesundheitswesen mit Schnittstelle zur Physiotherapie sind Herausforderungen, denen sich Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen immer wieder neu stellen müssen. Für zugelassene Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen sind gemäß Rahmenempfehlungen fachspezifische Fortbildungen vorgeschrieben (60 Fortbildungspunkte in 4 Jahren), um die Qualität der Heilmittelerbringung sicherzustellen.
Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Motopädie über Atemtherapie bis hin zu EDV. Auch wenn sich Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Lymphdrainage oder Brügger-Therapie entsprechende Angebote.
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, z.B. auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Betriebswirt/in für Management im Gesundheitswesen.
Zum beruflichen Aufstieg dienen folgende Aufstiegsfortbildungen:
Studienfächer:
Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten IFK e.V.
http://www.ifk.de
Portale für Physiotherapie:
http://www.physio.de/
http://www.physiotherapie.de/
http://www.physioweb.de
http://www.physiotherapeuten.de/
http://www.physiowissen.de/
Das Gesetz über Berufe in der Physiotherapie
www.gesetze-im-internet.de
Verband Physikalische Therapie
Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK)
https://www.physio-deutschland.de/
Tagesablauf eines Physiotherapeuten
http://www.planet-beruf.de/Tagesablauf-Physioth.15076.0.html
Stellenmarkt für Physiotherapeuten:
http://www.physiotherapie.de/377-stellenmarkt/
http://www.physio.de/jobs/
Jobbörse für das gesamte Gesundheitswesen. Angeboten werden Stellen für Ärzte, Kranken- und Altenpflegepersonal, Physiotherapeuten, Sozialpädagogen und andere:
www.sanojobs.de
Stellenbörse für Medizin und angrenzende Berufe:
http://www.med3.de/physinf1.php
Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit:
http://jobboerse.arbeitsagentur.de
Arbeiten bei der Caritas, dem größten Wohlfahrtsverband Deutschlands:
Vermittlung von Fachkräften im Gesundheitswesen:
http://www.medizinjob-agentur.de/
Stellenangebote im Gesundheitswesen:
medi-jobs
Jobportal für den Medizin-Arbeitsmarkt:
Krankenhaus-Stellen.de
Die Stellenbörse der Caritas:
Caritas
Die medizinische Online-Jobbörse:
Der Channel für Fachpersonal in Medizin und Gesundheit:
Jobs in der Physiotherapie bei Stepstone.de
Privates Online-Karriereportal:
Stellen- und Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit:
www.joboerse.arbeitsagentur.de
Stellenangebote für qualifizierte Fach- und Führungskräfte:
Außer zu den medizinischen Disziplinen bietet jobMEDICUS u. a. Stellen im Pflegedienst, im Rettungsdienst und in der Pharmakologie an: