Fachschulausbildung
Die Ausbildung ist im Gesetz über technische Assistenten in der Medizin (MTA-Gesetz oder MTAG) geregelt.
Die Abschlussbezeichnung lautet staatlich geprüfter Medizinisch-technische/-r Laboratoriumsassistent/-in MTLA.
Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten und -assistentinnen führen Laboruntersuchungen zur Krankheitsvorsorge, -erkennung und -behandlung von Körperflüssigkeiten und -gewebe durch. Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten und -assistentinnen arbeiten hauptsächlich in Krankenhäusern, Arztpraxen und medizinischen Laboratorien sowie bei Blutspendediensten. Darüber hinaus können sie auch in der medizinischen Forschung, in pharmazeutischen Forschungslabors und bei Gesundheitsämtern beschäftigt sein.
Der deutsche Beruf medizinisch-technische/-r Laboratoriumsassistent/-in (MTLA) ist gegenwärtig vergleichbar nur mit dem polnischen Beruf:
- Medizinischer Analytiker (poln. analityk medyczny), Ausbildungsniveau – Hochschulausbildung: ein Bachelorstudium (3 Jahre) und eventuell ein Magisterstudium (2 Jahre) als Aufbaustudium oder ein einstufiges Magisterstudium (5 Jahre) oder ein Aufbaustudium (2 Jahre) für Magister der Biologie, Pharmazie, Biotechnologie, Chemie oder Tiermdizin.
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte“ und „Stundenpensum“ zu finden.
Vorausgesetzt wird ein mittlerer Bildungsabschluss oder eine andere abgeschlossene zehnjährige Schulbildung, die den Hauptschulabschluss erweitert. Auch Schüler/innen mit Hauptschulabschluss können aufgenommen werden, sofern sie zusätzlich eine mindestens zweijährige Berufsausbildung nachweisen.
Teilweise werden gute Kenntnisse in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern vorausgesetzt.
Vor Ausbildungsbeginn ist ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufs erforderlich.
Auswahlverfahren
Zulassungsbeschränkungen in Form von Wartezeiten oder Losverfahren sind an Berufsfachschulen selten, kommen aber teilweise zum Einsatz, wenn die Anzahl der Bewerber die Aufnahmekapazitäten übersteigt. Die fachliche und persönliche Eignung der Bewerber/innen wird meist anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlagen und in einem persönlichen Gespräch geprüft. Gelegentlich werden auch schriftliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt.
Darüber hinaus kann der schulische Leistungsstand entscheidend sein. Einige Schulen legen Wert auf die Noten in bestimmten Fächern, z.B. in den Naturwissenschaften.
Bewerber/innen, die nicht sofort zugelassen werden können, werden in eine Warteliste aufgenommen und im nächsten Schuljahr bevorzugt berücksichtigt. Die meisten Einrichtungen vergeben einen bestimmten Prozentsatz ihrer Ausbildungsplätze an Personen, für die eine Ablehnung eine unvertretbare Härte darstellen würde.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Verkürzung der Ausbildungszeit
Die zuständige Stelle kann auf Antrag eine begonnene oder abgeschlossene Ausbildung als Medizinisch-technische/r Assistent/in für Funktionsdiagnostik, Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in oder Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in oder eine andere Ausbildung im Umfang ihrer Gleichwertigkeit anrechnen, wenn die Durchführung der Ausbildung und das Erreichen des Ausbildungsziels dadurch nicht gefährdet werden.
Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich, der Vorbildung entsprechend.
Während des theoretischen und praktischen Unterrichts an der Berufsfachschule lernt man beispielsweise:
Während der praktischen Ausbildung im Krankenhaus:
Erwerb von Zusatzqualifikationen:
Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Fachhochschulreife ermöglichen.
Theoretische Ausbildung:
Stundenzahl Theorie insgesamt: 3.170 h
Praktische Ausbildung:
Stundenzahl Praxis insgesamt: 1.230 h
Für die Ausbildung können Kosten anfallen, insbesondere Lehrgangsgebühren bzw. Schulgeld (v. a. an privaten Bildungseinrichtungen) sowie Aufnahme- und Prüfungsgebühren. Für den theoretischen Unterricht entstehen Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur). Für die praktische Ausbildung wird Berufskleidung benötigt. Auch Fahrtkosten und Kosten für die auswärtige Unterbringung können anfallen.
Der Besuch von schulischen Einrichtungen wird nicht vergütet.
Für die Ausbildungsdauer kann BaföG beantragt werden.
Das Einkommen der Beschäftigten von Bund und Kommunen richtet sich nach der Eingruppierung in die Entgeltgruppen und Stufen des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD), der am 1. Oktober 2005 in Kraft getreten ist. Manche Einrichtungen und Arbeitgeber lehnen ihre Vergütungen an die Vereinbarungen im öffentlichen Dienst an. Auch in der privaten Wirtschaft haben Tarifverträge einen maßgeblichen Einfluss auf den Verdienst. Einkommen werden aber auch unabhängig von Tarifverträgen vereinbart.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Für medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten/-innen kommt überwiegend der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) in Frage.
Qualifizierung und Spezialisierung
Weiterentwicklungen im Bereich Labor- und Analysetechniken sind Herausforderungen, denen sich Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten und Laboratoriumsassistentinnen immer wieder neu stellen müssen.
Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Arbeitsplanung über Laboratoriumsmedizin und Strahlenschutz bis zu Medizintechnik. Auch wenn sich Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten und Laboratoriumsassistentinnen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie klinische Chemie, Mikrobiologie oder Immunologie entsprechende Angebote.
Aufstieg und Studium
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Fachassistent/in für klinische Chemie, Fachassistent/in für Virologie, Fachassistent/in für Molekularbiologie, Fachassistent/in für Mikrobiologie, Fachassistent/in für Histologie oder Fachassistent/in für Hämatologie abzulegen.
Teilweise werden Vorbereitungslehrgänge auf Weiterbildungsprüfungen auch in Form von E-Learning/ Blended Learning angeboten. Hier lernen die Teilnehmer/innen jedoch nicht ausschließlich alleine am Computer. Während des Lehrgangs stehen sie in der Regel in Kontakt mit einem Dozenten, der für inhaltliche und technische Fragen zur Verfügung steht.
Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten und Laboratoriumsassistentinnen, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Molekularmedizin oder Medizintechnik erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Vorausgesetzt werden je nach Bundesland verschiedene berufliche Qualifikationen.
Weitere Informationen: Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern
Hinweis zu Fördermöglichkeiten
Für besonders begabte junge Fachkräfte besteht die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten und bei Anpassungs- bzw. Aufstiegsweiterbildungen sowie bei einem Studium gefördert zu werden.
Weitere Informationen: Begabtenförderung berufliche Bildung
Weiterbildung (berufliche Anpassung)
Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)
- Techniker/innen:
- Fach- und Betriebswirte/-wirtinnen, Fachkaufleute:
- Sonstige Aufstiegsweiterbildungen:
Hochschulbildungsgänge:
Eine Information des Verbandes der technischen Assistentinnen und Assistenten in der Medizin e.V.:
www.dvta.de
Das Fachportal mit vielerlei Informationen über die Ausbildung Medizinisch-technische/r Assistent/in basiert auf einer Initiative des Deutschen Verbandes Technischer Assistentinnen/Assistenten in der Medizin e.V.:
www.mtawerden.de
Dt. Institut zur Weiterbildung Techn. Assistentinnen u. Assistenten i. d. Medizin e.V.:
www.diw-mta.de
Magazin für Labortechnik und Life Sciences:
http://www.labo.de
European Health Management Association:
www.ehma.org
Bericht über den medizinisch-technischen Assistenten:
Arbeiten bei der Caritas, dem größten Wohlfahrtsverband Deutschlands:
Vermittlung von Fachkräften im Gesundheitswesen:
http://www.medizinjob-agentur.de/
Privates Online-Karriereportal:
www.monster.de
Stellen- und Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit:
www.joboerse.arbeitsagentur.de
Stellenangebote für qualifizierte Fach- und Führungskräfte: