Fachschulausbildung
Die Ausbildung ist im Gesetz über technische Assistenten in der Medizin (MTA-Gesetz oder MTAG) geregelt.
Die Abschlussbezeichnung lautet staatlich geprüfter Medizinisch-technische/-r Radiologieassitent/-in (MTRA).
Medizinisch-technische Radiologieassistenten und -assistentinnen erstellen auf ärztliche Anweisung Röntgenaufnahmen, setzen tomografische Verfahren ein und führen nuklearmedizinische Untersuchungen mithilfe von radioaktiven Substanzen durch, um krankhafte Veränderungen des Körpers oder Verletzungen zu erkennen.
Medizinisch-technische Radiologieassistenten und -assistentinnen arbeiten hauptsächlich in Krankenhäusern und in Facharztpraxen für Radiologie. Darüber hinaus sind sie auch in medizinischen Forschungseinrichtungen oder bei Herstellern von bildgebenden Geräten beschäftigt.
Der deutsche Beruf medizinisch-technische/-r Radiologieassistent/-in (MTRA) ist vergleichbar mit dem polnischen Beruf:
- Techniker für Elektroradiologie (poln. technik elektroradiolog), Ausbildungsniveau: zweijährige postsekundäre berufliche Schule (poln. szkoła policealna) mit abschließender Qualifikationsprüfung oder Bachelorstudium (3 Jahre) in Elektroradiologie.
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte“ und „Stundenpensum“ zu finden.
Vorausgesetzt wird ein mittlerer Bildungsabschluss oder eine andere abgeschlossene zehnjährige Schulbildung, die den Hauptschulabschluss erweitert. Auch Schüler/innen mit Hauptschulabschluss können aufgenommen werden, sofern sie zusätzlich eine mindestens zweijährige Berufsausbildung nachweisen.
Vor Ausbildungsbeginn ist ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufs erforderlich.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Verkürzung der Ausbildungszeit
Die zuständige Stelle kann auf Antrag eine begonnene oder abgeschlossene Ausbildung als Medizinisch-technische/r Assistent/in für Funktionsdiagnostik, Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in oder Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in oder eine andere Ausbildung im Umfang ihrer Gleichwertigkeit anrechnen, wenn die Durchführung der Ausbildung und das Erreichen des Ausbildungsziels dadurch nicht gefährdet werden.
Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich, der Vorbildung entsprechend.
Während des theoretischen und praktischen Unterrichts an der Berufsfachschule lernt man beispielsweise:
Während der praktischen Ausbildung im Krankenhaus:
Erwerb von Zusatzqualifikationen:
Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Fachhochschulreife ermöglichen.
Theoretischer und praktischer Unterricht an der Berufsfachschule
Summe: 2.800 h
Praktische Ausbildung im Krankenhaus
Summe: 1.600 h
Für die Ausbildung können Kosten anfallen, insbesondere Lehrgangsgebühren bzw. Schulgeld (v. a. an privaten Bildungseinrichtungen) sowie Aufnahme- und Prüfungsgebühren. Für den theoretischen Unterricht entstehen Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur). Für die praktische Ausbildung wird Berufskleidung benötigt. Auch Fahrtkosten und Kosten für die auswärtige Unterbringung können anfallen.
Der Besuch von schulischen Einrichtungen wird nicht vergütet.
Für die Ausbildungsdauer kann BaföG beantragt werden.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Für medizinisch-technische Radiologieassistenten/-innen kommt überwiegend der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) in Frage.
Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen durch Weiterbildung kontinuierlich zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.
Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.
Qualifizierung und Spezialisierung
Weiterentwicklungen der medizinischen Geräte und Apparaturen oder Veränderungen der Untersuchungsmethoden sind Herausforderungen, denen sich Medizinisch-technische Radiologieassistenten und -assistentinnen immer wieder neu stellen müssen.
Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von der Arbeitsplanung und -steuerung über den Strahlenschutz bis zu Medizintechnik. Auch wenn sich Medizinisch-technische Radiologieassistenten und -assistentinnen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Nuklearmedizin entsprechende Angebote.
Aufstieg und Studium
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Fachassistent/in für radiologische Diagnostik, für Radioonkologie oder für Nuklearmedizin abzulegen.
Teilweise werden Vorbereitungslehrgänge auf Weiterbildungsprüfungen auch in Form von E-Learning/ Blended Learning angeboten. Hier lernen die Teilnehmer/innen jedoch nicht ausschließlich alleine am Computer. Während des Lehrgangs stehen sie in der Regel in Kontakt mit einem Dozenten, der für inhaltliche und technische Fragen zur Verfügung steht.
Medizinisch-technische Radiologieassistenten und -assistentinnen, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Medizintechnik oder medizinische Physik erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist übrigens auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Vorausgesetzt werden je nach Bundesland verschiedene berufliche Qualifikationen.
Weitere Informationen: Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern
Hinweis zu Fördermöglichkeiten
Für besonders begabte junge Fachkräfte besteht die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten und bei Anpassungs- bzw. Aufstiegsweiterbildungen sowie bei einem Studium gefördert zu werden.
Weitere Informationen: Begabtenförderung berufliche Bildung
Aufstiegsweiterbildungen (Auswahl):
- Techniker/innen:
- Fach- und Betriebswirte/-wirtinnen, Fachkaufleute:
- Sonstige Aufstiegsweiterbildungen:
Hochschulbildungsgänge:
Eine Information des Verbandes der technischen Assistentinnen und Assistenten in der Medizin e.V.:
Dt. Institut zur Weiterbildung Techn. Assistentinnen u. Assistenten i. d. Medizin e.V.:
Magazin für Labortechnik und Life Sciences:
European Health Management Association:
Arbeiten bei der Caritas, dem größten Wohlfahrtsverband Deutschlands:
Vermittlung von Fachkräften im Gesundheitswesen:
http://www.medizinjob-agentur.de/
Privates Online-Karriereportal:
Stellen- und Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit:
www.joboerse.arbeitsagentur.de
Stellenangebote für qualifizierte Fach- und Führungskräfte: