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Augenoptiker/-in in Deutschland

Berufe vergleichen:

Ausbildungsart und Abschluss

Lehre (Duales System)

Unter der dualen Ausbildung versteht man die parallele Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Voraussetzung für eine Berufsausbildung im dualen System ist in Deutschland ein Berufsausbildungsvertrag.

Abschluss: Augenoptiker/-in

Einsatzgebiete und Tätigkeitsschwerpunkte

Augenoptiker/innen haben folgende Einsatzgebiete und Tätigkeitsschwerpunkte:

- In der Werkstatt:

  • Brillen aller Art anfertigen (meist aus industriellen Halbfabrikaten)
  • Brillenfassungen und -gläser auswählen
  • Brillenfassungen ändern und Fassungsteile anfertigen
  • Brillengläser prüfen, messen, zentrieren, anzeichnen und justieren
  • Brillengläser bearbeiten und einpassen
  • Brillen instand setzen
  • Messinstrumente und optische Geräte wie Lupen, Mikroskope, Ferngläser, Thermometer, Hygrometer und Barometer prüfen, justieren und instand setzen

- Beratung und Verkauf:

  • Kunden bei der Auswahl von Brillenfassungen und Brillengläsern bzw. bei der Entscheidung zwischen den verschiedenen Sehhilfen (Brillen, harte und weiche Kontaktlinsen) typ- und stilgerecht beraten
  • Sehtests durchführen
  • den Korrekturbedarf beim Kunden ermitteln
  • ggf. Kontaktlinsen anpassen
  • Brillen anpassen, Augenabstand und Scheitelabstände messen
  • Kunden in die Handhabung von Sehhilfen einweisen, z.B. in die Pflege von Kontaktlinsen
  • Kunden bei der Auswahl von optischen Geräten und Messinstrumenten beraten
  • Sehhilfen, Sonnenbrillen, optische Geräte, Pflegemittel und Zubehör verkaufen
  • Kundenreklamationen entgegennehmen und bearbeiten
  • Recherchen nach modisch aktuellen Brillengestellen und -gläsern durchführen, Waren bestellen und im Verkaufsraum ansprechend präsentieren
  • Preise für Sehhilfen bzw. Reparaturen kalkulieren
  • Korrespondenz, Zahlungsverkehr, Buchführung und sonstige Büroarbeiten erledigen

Ähnliche Berufe in Deutschland und Polen

Der deutsche Beruf Augenoptiker/-in ist vergleichbar mit dem polnischen Beruf:

  • Optiker – Mechaniker für optische Geräte (poln. Optyk-mechanik), Branchenschule 1. Grades (polnische Bezeichnung: szkoła branżowa I stopnia)
  • Techniker – Optiker (poln. technik optyk), Ausbildungsniveau – zweijährige Branchenschule 2. Grades (polnische Bezeichnung: szkoła branżowa II)
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte” und „Stundenpensum“ zu finden.

Ausbildungsstätten

Die Ausbildungsstätte ist im dualen System in erster Linie der Betrieb. Zusätzlich gibt es Berufsschulen (in Brandenburg heißen sie "Oberstufenzentren"). Das Ausbildungsunternehmen informiert, welche die entsprechende Schule für diesen Beruf in der Region ist.

Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik
Haarlemer Straße 23 – 27
12359 Berlin-Neukölln
Deutschland
Tel.: +49 (0) 30-225027-800
Tel.: +49 (0) 30-225027-809
Homepage

Oberstufenzentrum Havelland
Zu den Luchbergen 26 - 34
14641 Nauen
Deutschland
Tel.: (+49)3321 / 7447 - 10
Tel.: (+49)33235/ 44222
E-mail: sekretariat@osz-havelland.de
Homepage

Schulische und sonstige Aufnahmevoraussetzungen

Grundsätzlich wird – wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen – keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend angehende Augenoptiker/innen mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Verkürzung:

Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit möglich.

Ausbildungsinhalte

Während der Ausbildung zum Augenoptiker/zur Augenoptikerin lernen Auszubildende im Betrieb z.B.:

 

  • was bei der Auswahl von Einstärken-, Mehrstärken- und Gleitsichtgläsern nach optischen Eigenschaften wichtig ist
  • wie man Kontaktlinsen nach Wirkungsweise und Werkstoffeigenschaften unterscheidet und die Auswirkungen der Kontaktlinsenkorrektur auf Sehschärfe, Akkommodationserfolg, Gesichts- und Blickfeld beurteilt
  • welche Schäden an Brillen auftreten können, welche Reparaturmöglichkeiten es gibt und welchen Umfang diese Reparaturen annehmen können
  • wie man rohkantige Brillengläser auf ihre Lieferqualität prüft und mit der automatischen Randschleifmaschine bearbeitet
  • wie man die optische Wirkung von Mehrstärken- und Gleitsichtgläsern misst sowie den Bezugspunkt anzeichnet
  • wie man seinen Arbeitsplatz einrichtet, Halbzeuge, Werkstücke, Werkzeuge, Prüf- und Messzeuge sowie Hilfsstoffe bereitstellt
  • worauf man bei Längen- und Winkelmessungen unter Beachtung von Messabweichungen achten muss
  • wie man Werkstücke maß- und formgenau schneidet, bröckelt und schleift
  • was bei den Arbeitsschritten Spanen und Fügen beachtet werden muss, wie man Werkstücke mit handgeführten und ortsfesten Maschinen auf Maß- und Formgenauigkeit schleifen und fräsen kann und wie man Schraubverbindungen mit Sicherungselementen sichert
  • was beim Zentrieren und Aufblocken von Einstärkengläsern wichtig ist
  • worauf man beim Rillen, Bohren, Kerben und Polieren von Gläsern achtet
  • wie man Gläser in Vollrandbrillenfassungen montiert
  • wie man prismatische Brillengläser, Film- und Schutzgläser unterscheidet
  • wie man die Endanpassung von Brillen vornimmt
  • wie man die Vorstellungen und den Bedarf des Kunden im Verkaufsgespräch ermittelt
  • welche Marktgesichtspunkte bei einer Sortiments- und Angebotsgestaltung berücksichtigt werden
  • welche Werbemaßnahmen und Warenpräsentationen Erfolge versprechen
  • wie man Kundenreklamationen entgegennimmt und entsprechende Maßnahmen veranlasst
  • wie man Buchungsunterlagen anfertigt und Belege kontiert

Während der gesamten Ausbildung wird den Auszubildenden außerdem z.B. vermittelt:

 

  • welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
  • wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren
  • wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden

 

Während des theoretischen Unterrichts in der Berufsschule erwirbt man grundlegende Kenntnisse z.B. auf folgenden Gebieten:

  • optische Eigenschaften und Wirkungen von Brillengläsern
  • der Sehvorgang
  • Ametropie und ihre Korrektion
  • Presbyopie und ihre Korrektion
  • Binokularsehen, Stellungsfehler und deren Korrektion
  • Auswahlkriterien für Brillengläser
  • Brillenanpassung
  • vergrößernde Sehhilfen
  • Eigenschaften und Bearbeitung von Werkstoffen
  • Kundenberatung
  • Verkauf von Waren und Dienstleistungen
  • Durchführung von Verwaltungsarbeiten

Stundenpensum (Theorie)

Unterrichtsstunden bezogen auf die 3 jährige Berufsausbildung:

 

1. Berufsbezogener Bereich

  • Wirtschafts- und Betriebslehre (120 h)
  • Sehhilfe und Auge (320 h)
  • Technologie der Sehhilfen (360 h)
  • Verkauf von Waren und Dienstleistungen (160 h)

 

2. Berufsübergreifender Bereich

  • Religionslehre (120 h)
  • Politik (120 h)
  • Deutsch (120 h)
  • Sport (120 h)

 

Wahlbereich

Kurse zur Stützung, Vertiefung, Erweiterung nach dem Bedarf und den Möglichkeiten der Schule (240 h)

Stundenpensum (Praxis)

Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf Augenoptiker/Augenoptikerin:

  1. Optische Eigenschaften und Wirkungen von Brillengläsern (120 h)
  2. Der Sehvorgang (60 h)
  3. Ametropie und ihre Korrektion (60 h)
  4. Presbyopie und ihre Korrektion (60 h)
  5. Binokularsehen. Stellungsfehler und deren Korrektion (60 h)
  6. Auswahlkriterien für Brillengläser (100 h)
  7. Brillenanpassung (80 h)
  8. Vergrößernde Sehhilfen (60 h)
  9. Eigenschaften und Bearbeitung von Werkstoffen (80 h)
  10. Kundenberatung (80 h)
  11. Verkauf von Waren und Dienstleistungen (40 h)
  12. Durchführung von Verwaltungsarbeiten (40 h)

Kosten der Ausbildung

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten. Informationen hierzu erteilen die örtlichen Agenturen für Arbeit. Über Voraussetzungen und Höhe einer möglichen Beihilfe informieren das entsprechende Merkblatt der Bundesagentur für Arbeit sowie der BAB-Rechner.

Ausbildungsvergütung und -förderungen

Ausbildungsvergütung

Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Ihre Höhe ist abhängig vom Ausbildungsbereich (Industrie und Handel, Handwerk u.a.) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet, sowie vom räumlichen Geltungsbereich des einschlägigen Tarifvertrages. Unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise wenn der Ausbildungsbetrieb nicht tarifgebunden ist, sind auch frei vereinbarte Ausbildungsvergütungen möglich.

Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.

Die Auszubildenden können monatlich ca. 450 bis 850 € Ausbildungsvergütung erhalten.

Quelle:

 Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)

Berufs- und Verdienstaussichten

Ein Beruf – viele Möglichkeiten

 

Beschäftigung finden Augenoptiker/innen in Betrieben des Augenoptikerhandwerks, in der augenoptischen Industrie sowie in Augenkliniken.

Nach ihrer Ausbildung müssen sich die Fachkräfte meist entscheiden, welche Einsatzgebiete für sie in Frage kommen und worauf sie sich spezialisieren möchten. Das Spektrum reicht von der Kundenbetreuung und dem Verkauf über Montage-, Schleif- und Reparaturarbeiten bis hin zur Reklamationssachbearbeitung.

Verdienst/ Einkommen

 

Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen und einen Eindruck von der Bandbreite der Einkommen vermitteln. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.

Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.

Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:

www.gehalt.de

www.gehaltsvergleich.com

www.nettolohn.de

Tarifliche Regelungen

Der Manteltarifvertrag und der Lohn- und Gehaltsvertrag gelten für die alten und neuen Bundesländer mit Ausnahme der Bundesländern Bayern und Hessen. Hier werden Tarifverträge mit den jeweiligen Regionalverbänden abgeschlossen.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Feinwerktechnik und Augenoptik über Qualitätsprüfung bis hin zu Kundenservice und Beschwerdemanagement. Auch wenn sich Augenoptiker/innen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Verkauf, Montage-, Schleif- und Reparaturarbeiten sowie Reklamationsbearbeitung entsprechende Angebote.

Aufstieg

Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung zum Augenoptikermeister/zur Augenoptikermeisterin abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, z.B. auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Staatlich geprüfte/r Augenoptiker/in.

Studium

Augenoptiker/innen mit Hochschulzugangsberechtigung können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Augenoptik, Optometrie erwerben.

Qualifizierungslehrgänge:


- Augenoptik

- Waren-, Produkt- und Verkaufskunde

- Qualitätssicherung, -management, -prüfung – Gesundheitswesen, Medizin, Medizintechnik

- Servicepolitik, Kundenservice, Reklamation und Beschwerden

- Werbung, Verkaufsförderung

- Arbeitsgestaltung, Arbeitsplatzgestaltung, Gestaltung von Arbeitssystemen

- Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz

Aufstiegsweiterbildungen:


- Meister/innen:

  • Augenoptikermeister/Augenoptikermeisterin

- Fach- und Betriebswirte/-wirtinnen, Fachkaufleute:

  • Fachkaufmann/Fachkauffrau in der Handwerkswirtschaft

- Sonstige Aufstiegsweiterbildungen:

  • Staatlich geprüfter Augenoptiker/Staatlich geprüfte Augenoptikerin
  • Ausbilder/Ausbilderin für anerkannte Ausbildungsberufe (Weiterbildung)

Studienfächer:


- Augenoptik, Optometrie (Bachelor)

- Medizinische Technik (Bachelor)

- Photonik, Optische Technologien (Bachelor)

Interessante Links

Zentralverband der Augenoptiker:

http://www.zva.de

Bundesverband deutscher Augenoptiker e.V.:

http://www.bdao.de/

beroobi - Augenoptiker/in

http://www.beroobi.de

BERUFENET:

http://berufenet.arbeitsagentur.de

Augenoptikerinnung des Landes Brandenburgs:

http://www.aoi-brandenburg.de/

Job- und Bewerberdatenbanken

Stellenmarkt für Ärzte und weitere medizinische Berufe:

www.jobcenter-medizin.de

Vermittlung und Überlassung von Profis aus Medizin und Pflege:

http://www.stegmed.de

Stellenangebote im Gesundheitswesen:

http://www.medi-jobs.de

JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit. Gegliedert nach Berufsfeldern und Regionen:

http://jobboerse.arbeitsagentur.de


Allgemeine Jobbörse, in Berufsfelder gegliedert:

http://www.jobpilot.de

Allgemeine Jobbörse, regionale Suchfunktion:

http://www.jobsuche.de

Unterteilung in Branchen und Regionen:

http://www.jobrobot.de

Jobbörse, auch für handwerkliche und technische Berufe:

http://www.deutsche-handwerkervermittlung.de

Große Jobbörse für Gesundheitsberufe. Die Vielzahl von Angeboten lässt sich durch regionale und branchenbezogene Filterung eingrenzen, außerdem sind Volltextsuche und Zustellung interessierender Stellenausschreibungen per "Jobagent" möglich:

http://www.stepstone.de

Arbeitnehmervertreter (Gewerkschaften, Berufsverbände)

IG Metall Ostbrandenburg
Peter Ernsdorf
Zehmeplatz 11
D-15230 Frankfurt (Oder)
Deutschland
Tel.: +49 (0)335-554990
Tel.: +49 (0)335 - 5549734
E-mail: ostbrandenburg@igmetall.de
Homepage

DGB Bezirk Berlin-Brandenburg
Kapweg 4
13405 Berlin
Deutschland
Tel.: +4930 21 240 - 0
Homepage

Arbeitgebervertreter (Kammern, Wirtschaftsverbände)

Handwerkskammer Frankfurt (Oder)
Region Ostbrandenburg
Bahnhofstraße 12
15230 Frankfurt (Oder)
Deutschland
Tel.: +49 (3 35) 56 19 0
Tel.: +49 (3 35) 53 50 11
E-mail: info@hwk-ff.de
Homepage

Arbeitsvermittler

EURES-Beratung
Agentur für Arbeit
Heinrich-von-Stephan-Straße 2
15230 Frankfurt (Oder)
Deutschland
Tel.: +49 335 570 3333
E-mail: Frankfurt-Oder.Eures@arbeitsagentur.de
Homepage