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Rechtsanwaltsfachangestellte/-r in Deutschland

Berufe vergleichen:

Ausbildungsart und Abschluss

Lehre (Duales System)

Rechtsanwaltfachangestellte/-r ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG).

Unter der dualen Ausbildung versteht man die parallele Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Voraussetzung für eine Berufsausbildung im dualen System ist in Deutschland ein Berufsausbildungsvertrag mit einem Betrieb.

Abschluss: Rechtsanwaltfachangestellter/ Rechtsanwaltfachangestellte

Einsatzgebiete und Tätigkeitsschwerpunkte

Sie unterstützen Rechtsanwälte und -anwältinnen in Kanzleien dabei, Beratungs- und Vertretungsaufträge zu erledigen. Rechtsanwaltsfachangestellte vereinbaren beispielsweise Besprechungstermine mit Mandanten und führen Akten und Register sowie Termin-, Fristen- und Wiedervorlagekalender. Weiterhin fertigen sie Schriftsätze an, beispielsweise für Zivil- und Strafprozesse oder Miet- und Arbeitsgerichtsstreitigkeiten. Zudem berechnen sie Forderungen und bereiten Schriftstücke für Mahnverfahren und Zwangsvollstreckungen vor. Daneben überwachen und verbuchen sie Zahlungseingänge und bearbeiten die gesamte Korrespondenz.

Quelle: BERUFENET

Ähnliche Berufe in Deutschland und Polen

Der deutsche Beruf Rechtsanwaltfachangestellte/-r hat kein direktes Pendant unter den polnischen Ausbildungsberufen, ist aber teilweise vergleichbar mit den polnischen Berufen:

  • Techniker – Kaufmann für Büroarbeiten (poln. technik prac biurowych), Ausbildungsart – vierjährige technische Sekundarschule (poln. technikum).
  • Techniker – Kaufmann für Rechnungswesen (poln. technik rachunkowości), Ausbildungsart – zweijährige postsekundäre berufliche Schule(poln. szkoła policealna).

Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte“ und „Stundenpensum“ zu finden.

Ausbildungsstätten

Die Ausbildungsstätte ist im dualen System in erster Linie der Betrieb. Zusätzlich gibt es Berufsschulen (in Brandenburg heißen sie "Oberstufenzentren"). Das Ausbildungsunternehmen informiert, welche die entsprechende Schule für diesen Beruf in der Region ist.

Oberstufenzentrum 2 des Landkreises Spree-Neiße
Makarenkostr. 8/9
03050 Cottbus
Deutschland
Tel.: +49355 86694-0
Tel.: +49355 86694-34090
Homepage

Schulische und sonstige Aufnahmevoraussetzungen

Grundsätzlich wird – wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen – keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.

Die Unternehmen stellen überwiegend angehende Rechtsanwaltfachangestellte mit mittleren Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab.

Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).

Ausbildungsinhalte

Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:

  • wie ein Rechtsanwaltsbüro organisiert ist
  • welche Aufgaben z.B. Anwälte und Richter haben
  • wie Gerichte aufgebaut sind
  • welche Zweige der Gerichtsbarkeit man unterscheiden kann
  • wie Termine und Fristen kontrolliert und überwacht werden
  • wie der Schriftverkehr zu führen ist
  • wie man Gesetze, Literatur und Fachzeitschriften bezeichnet, unterscheidet und zuordnet

Während des 2. Ausbildungsjahres wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:

  • Regelungen des BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) und des HGB (Handelsgesetzbuch) sowie Regelungen weiterer gesetzlicher Vorschriften, die bei der Tätigkeit des Rechtsanwalts vorkommen
  • Regelungen der Zivil- und der Strafprozessordnung (ZPO, StPO)
  • wie einfache Klageschriften, Anträge, Einsprüche oder Beschwerden entworfen werden
  • was man beim Erstellen von Vergütungs- und Kostenrechnungen beachten muss
  • welche Tätigkeiten im Zusammenhang mit Zwangsvollstreckungs- oder Insolvenzverfahren anfallen
  • welche Tätigkeiten im Zusammenhang mit Mahnverfahren anfallen

Während des 3. Ausbildungsjahres vertiefen die Auszubildenden ihre erworbenen Kenntnisse und arbeiten zunehmend selbstständig.

Quelle: BERUFENET

Stundenpensum (Theorie)

Unterrichtsstunden bezogen auf die 3-jährige Berufsausbildung:

  1. Rechtspflege: 20 h
  2. Bürgerliches Recht: 140 h
  3. Strafrecht, Strafprozessrecht, Recht der Ordnungswidrigkeiten: 20 h
  4. Wirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht: 160 h
  5. Rechnungswesen: 120 h
  6. Fachbezogene Informationsverarbeitung: 160 h
  7. Verfahrens- und Vollstreckungsrecht: 180 h
  8. Kosten und Gebühren des Rechtsanwalts: 160 h

Gesamt: 960 h

Genaue Infos dazu auf den Seiten der Kultusministerkonferenz:

 (Stichwort: “Rahmenlehrplan”)

Stundenpensum (Praxis)

Während einer dualen Ausbildung werden Rechtsanwaltfachangestellte im Ausbildungsbetrieb praktisch und in der Berufsschule theoretisch ausgebildet.

Der praktische Teil der Ausbildung macht in der Regel ca. 80% der Gesamtausbildungszeit aus.

Kosten der Ausbildung

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.

Ausbildungsvergütung und -förderungen

Ausbildungsvergütung

 

Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist abhängig vom Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet.

Auch die Stadt/Region ist entscheidend für die Höhe der Ausbildungsvergütung, es kommt immer noch zu Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland.

Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.

Die Auszubildenden können monatlich ca. 500 bis 700 € Ausbildungsvergütung erhalten.

Quelle:
 Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)

Berufs- und Verdienstaussichten

Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.

Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:

www.gehalt.de

www.gehaltsvergleich.com

www.nettolohn.de

Tarifliche Regelungen

Für diesen Beruf gibt es keinen einheitlichen Tarifvertrag. Es wird mindestens Mindestlohn gezahlt.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Qualifizierungslehrgänge:

  • Büro, Sekretariat, Verwaltung
  • Betriebliche Organisation
  • Recht - allgemein
  • Rechtsgebiete
  • Weitere Lehrgänge im Rechtswesen
    • Spezielle Rechtslehrgänge für Juristen/Juristinnen, Notare/Notarinnen, Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellte
    • Sonstige Rechtslehrgänge – branchen- und funktionsbezogen
  • PDF-Dokumentenmanagement
  • EDV-Anwendungen im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Bereich
  • Persönliche Arbeitstechniken, Arbeitsorganisation in Büro, Sekretariat und Verwaltung
  • Personale Kompetenzen in Büro, Sekretariat und Verwaltung
  • Kommunikation, Gesprächsführung – Recht, Anwalts- und Notariatswesen

Aufstiegsweiterbildungen (Auswahl):

- Fach- und Betriebswirte/-wirtinnen, Fachkaufleute:

  • Geprüfter Rechtsfachwirt/Geprüfte Rechtsfachwirtin
  • Betriebswirt/Betriebswirtin (Fachschule) für Recht
  • Geprüfter Fachkaufmann/Geprüfte Fachkauffrau für Büro- und Projektorganisation
  • Bürofachwirt/Bürofachwirtin
  • Geprüfter Sekretär/Geprüfte Sekretärin

 

Studienfächer:

  • Rechtswissenschaft (Bachelor)
  • Rechtswissenschaft (Erste juristische Prüfung)
  • Wirtschaftsrecht (Bachelor)
  • Betriebswirtschaftslehre, Business Administration (Bachelor)

Diverse Aufstiegsfortbildungen und Seminare: IHK-Projektgesellschaft mbH www.ihk-projekt.de.

Interessante Links

Kurzbeschreibungen und Informationen von der Arbeitsagentur zu allen Berufen:

http://berufenet.Arbeitsagentur.de

Rechtsanwaltskammer Brandenburg:

http://www.rak-brb.de/

Forum und Portal für Rechtsanwaltsfachangestellte und Notarfachangestellte:

http://www.foreno.de

Virtuelle Fachbibliothek Recht:

http://www.vifa-recht.de

Job- und Bewerberdatenbanken

http://www.betriebs-berater-jobs.de
Die Fachstellenbörse für Recht, Wirtschaft, Steuern

http://jobboerse.arbeitsagentur.de
JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit. Gegliedert nach Berufsfeldern und Regionen.

http://www.jobpilot.de
allgemeine Jobbörse, in Berufsfelder gegliedert

http://www.jobsuche.de
allgemeine Jobbörse, regionale Suchfunktion

http://www.jobrobot.de
Unterteilung in Branchen und Regionen

http://www.stepstone.de
Große Jobbörse für Industrie und Gewerbe

Arbeitnehmervertreter (Gewerkschaften, Berufsverbände)

ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bezirk Frankfurt/Oder
Zehmeplatz 11
15230 Frankfurt (Oder)
Deutschland
Tel.: +49 (0) 0335/60677-0
Tel.: +49 (0) 0335/60677-77
E-mail: bz.nob@verdi.de
Homepage

DGB Bezirk Berlin-Brandenburg
Kapweg 4
13405 Berlin
Deutschland
Tel.: +4930 21 240 - 0
Homepage

Arbeitgebervertreter (Kammern, Wirtschaftsverbände)

IHK Ostbrandenburg
Puschkinstraße 12b
15236 Frankfurt (Oder)
Deutschland
Tel.: +49335 5621-1111
Tel.: +49335 5621-1119
E-mail: info@ihk-ostbrandenburg.de
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Arbeitsvermittler

EURES-Beratung
Agentur für Arbeit
Heinrich-von-Stephan-Straße 2
15230 Frankfurt (Oder)
Deutschland
Tel.: +49 335 570 3333
E-mail: Frankfurt-Oder.Eures@arbeitsagentur.de
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