Der Beruf Ergotherapeut,-in ist eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen oder bei privaten Bildungsträgern.
Ergotherapie kommt bei der Behandlung von neurologischen PatientInnen zum Einsatz: Schlaganfall, Multipler Sklerose, Schädelverletzungen, Handverletzungen sowie bei psychischen und psychosomatischen Störungen. In der Geriatrie (Altersheilkunde), bei Parkinson, Demenz, Alzheimer. In der Pädiatrie (Kinderheilkunde), bei Verhaltensauffälligkeiten, Hyperaktivität, Entwicklungsverzögerungen, Störung der Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmungsstörungen, Lernstörungen, Konzentrationsstörungen.
ErgotherapeutInnen arbeiten in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, Gesundheitszentren, Sozialstationen, sonderpädagogische und sozialmedizinische Einrichtungen, Kur- und Bädereinrichtungenoder auch in speziellen Praxen für Ergotherapie. Ebenso sind sie in Altenheimen, Tages- oder Wohnheimen für Menschen mit Behinderung, ambulanten Diensten sowie in Sonderschulen und Frühförderzentren tätig.
Der deutsche Beruf Ergotherapeut,-in ist vergleichbar mit dem polnischen Beruf:
- Beschäftigungstherapeut (poln. terapeuta zajęciowy), Ausbildungsniveau – postsekundäre berufliche Schule (poln. szkoła policealna).
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte“ und „Stundenpensum“ zu finden.
Vorraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss (Realschulabschluss) oder ein Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Abschluss mit einer erfolgreich abgeschlossenen, mindestens zweijährigen Berufsausbildung.
Die Fachschulen haben individuelle Auswahlverfahren. Bewerberinnen und Bewerber sollten sich rechtzeitig über die aktuellen Anforderungen informieren. Manchmal muss eine Hepatitis-B-Impfung nachgewiesen werden.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Die Ausbildungsdauer kann jedoch um 1 Jahr verkürzt werden:
Ergotherapeuten und -therapeutinnen unterstützen und fördern Menschen jeden Alters, die im Durchführen alltäglicher Handlungen, wie z.B. Körperpflege, Essen oder Ausführen feinmotorischer Aufgaben, eingeschränkt sind. Durch aktivierende Maßnahmen arbeiten sie mit den Patienten daran, deren motorische, kognitive, psychische und soziale Fähigkeiten zu trainieren, zu erhalten, weiterzuentwickeln oder wiederherzustellen.
Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen arbeiten in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, Gesundheitszentren, Sozialstationen oder auch in speziellen Praxen für Ergotherapie. Ebenso sind sie in Altenheimen, Tages- oder Wohnheimen für Menschen mit Behinderung, ambulanten Diensten sowie in Sonderschulen und Frühförderzentren tätig.
Im theoretischen Teil werden unter anderem diese Unterrichtsinhalte gelehrt (ca. 2700 Stunden):
- Berufs-, Gesetzes- und Staatsbürgerkunde
- Grundlagen der Ergotherapie
- Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene
- Biologie, Anatomie, Physiologie
- Arzneimittellehre
- Prävention und Rehabilitation
- Psychologie und Pädagogik
- Spiele, Hilfsmittel, Schienen und technische Medien
- handwerkliche und gestalterische Techniken
- arbeitstherapeutische Verfahren
Die praktische Ausbildung umfasst ca. 1700 Stunden. Sie beinhaltet motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren, neurophysiologische / neuropsychologische Behandlungsverfahren, psychosoziale Behandlungsverfahren und arbeitstherapeutische Behandlungsverfahren.
Das Schulgeld der privaten Schulen wird häufig von den Bundesländern übernommen. Staatliche Schulen nehmen kein Schulgeld, Kosten können jedoch durch Materialien, Prüfungen und Fahrten entstehen.
In den Berufsfachschulen für Ergotherapie findet sowohl der theoretische als auch der praktische Unterricht statt. Daneben werden aber auch noch verschiedene Praktika innerhalb der dreijährigen Ausbildung absolviert.
Die Praktika werden nur in öffentlichen Einrichtungen (Krankenhäusern) vergütet. Hier kann es eine Vergütung von 900 bis 1100 Euro im Monat geben. Für die gesamte schulische Ausbildung als Ergotherapeut/in erfolgt jedoch keine Ausbildungsvergütung.
Für die Ausbildung an einer Berufsfachschule kann nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz Bafög beantragt werden.
Ein Beruf - viele Möglichkeiten
Der Anteil an Patienten mit Migrationshintergrund wächst. Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen benötigen kulturelle Sensibilität, um auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe eingehen zu können. Unabdingbar sind Respekt vor anderen religiösen Einstellungen sowie ein achtsamer Umgang mit den Bedürfnissen von Migranten und Migrantinnen. Dies kann beispielsweise Körperpflege und Schamgefühl betreffen, auch besondere Gebetszeiten, Feiertage, Feste und Rituale.
Viele Senioren-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen haben bereits Gartentherapie in ihr Behandlungsspektrum aufgenommen: Der Umgang mit Blumen und Pflanzen regt das Sinneserleben an, wirkt sich stabilisierend auf psychische Prozesse aus und fördert soziale Aktivitäten. Auch immer mehr Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen erkennen in der Beschäftigung mit Pflanzen einen geeigneten Therapieansatz für ihre Patienten. Entsprechende Weiterbildungen machen sie mit dieser relativ neuen therapeutischen Strategie vertraut.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen der Beschäftigten von Bund und Kommunen richtet sich nach der Eingruppierung in die Entgeltgruppen und Stufen des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD), der am 1. Oktober 2005 in Kraft getreten ist. Manche Einrichtungen und Arbeitgeber lehnen ihre Vergütungen an die Vereinbarungen im öffentlichen Dienst an. Auch in der privaten Wirtschaft haben Tarifverträge einen maßgeblichen Einfluss auf den Verdienst. Einkommen werden aber auch unabhängig von Tarifverträgen vereinbart.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Aufbauend auf die Ausbildung eröffnen sich bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen verschiedene Studienmöglichkeiten und Fortbildungen z.B. auf dem Gebieten der Ergotherapie, der Gesundheitswissenschaften sowie der Medizinpädagogik.
Folgende Weiterbildungen kommen zum Beispiel in Frage:
Anpassungsweiterbildungen:
Aufstiegsfortbildungen:
Studienfächer:
Studienfach
Studienfach
Studienfach
Deutscher Verband der Ergotherapeuten
Der DVE ist die maßgebliche Interessenvertretung für Ergotherapeuten in Deutschland
Der Onlinedienst für Ergotherapeuten im deutschsprachigen Raum
Neben einer Seminarübersicht finden sich ein Stellenmarkt und ein Diskussionsforum
Plattform rund um die Ergotherapie mit internationalen Stellenangeboten
sanojobs
Jobbörse für das gesamte Gesundheitswesen. Angeboten werden Stellen für Ärzte, Kranken- und Altenpflegepersonal, Physiotherapeuten, Sozialpädagogen und andere.
medi-jobs
Stellenangebote im Gesundheitswesen
Caritas
Die Stellenbörse der Caritas
BED e.V.
Stellenangebote des BED e.V.