Lehre (Duales System)
Die duale Berufsausbildung als Hauswirtschafter/in findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.
Ausbildungsbetriebe können Großhaushalte, Heime oder Kantinen sowie landwirtschaftliche Unternehmen oder Familienhaushalte sein.
Hauswirtschafter und Hauswirtschafterinnen übernehmen die hauswirtschaftliche Versorgung und Betreuung von Personen in privaten Haushalten, sozialen Einrichtungen sowie in Haushalten landwirtschaftlicher Unternehmen und Dienstleistungsunternehmen.
Hauswirtschafter/innen arbeiten vorwiegend in Jugend- und Erziehungsheimen, Alten- und Altenpflegeheimen, Wohn- und Pflegeheimen für Menschen mit Behinderung und kirchlichen Einrichtungen. Auch in Tagesstätten und in landwirtschaftlichen Unternehmen oder Hofgemeinschaften sowie in Krankenhäusern und als Hauspersonal in privaten Haushalten sind sie angestellt. Darüber hinaus gibt es z.B. in Jugendherbergen, Betriebskantinen oder Schulküchen weitere Beschäftigungsmöglichkeiten.
Der deutsche Beruf Hauswirtschafter/-in hat kein direktes Pendant unter den polnischen Berufen. Es werden allerdings Qualifizierungskurse in dem Bereich angeboten.
In der Region bilden unter anderem die aufgelisteten Einrichtungen im Beruf Hauswirtschafter,-in aus.
Konrad-Wachsmann OberstufenzentrumGrundsätzlich wird – wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.
Die Betriebe stellen überwiegend angehende Hauswirtschafter/Innen mit Hauptschulabschluss ein. Im Ausbildungsbereich Hauswirtschaft hatte etwa ein Fünftel der Ausbildungsanfänger/Innen an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme teilgenommen.
Die Anforderungen an das Personal beim Umgang mit Lebensmitteln nach dem Infektionsschutzgesetz müssen erfüllt sein.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Eine Verkürzung ist möglich, hängt jedoch von der Vorbildung ab.
Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:
- wie man Marktberichte auswertet und Entwicklungen am Markt bewertet
- die Möglichkeiten der Bedarfsermittlung anzuwenden
- worauf es bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationseinrichtungen ankommt
- wie der Einkauf von Verbrauchsgütern zu planen und durchzuführen ist
- wie man Küchengeräte und -maschinen einsetzt, reinigt und pflegt
- welche Arbeitstechniken und Garverfahren es zur Herstellung von Speisen und Getränken gibt und wie man sie richtig anwendet
- Reinigungs- und Pflegemaßnahmen unter Einsatz unterschiedlicher Techniken durchzuführen
- wie man Räume gestaltet
- worauf bei der Textilreinigung und -pflege zu achten ist
- wie man Waren einlagert und Warenbestände kontrolliert
- wie man Personen bei ihren Alltagsverrichtungen unterstützen kann
Während des 2. Ausbildungsjahres wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:
- wie man hauswirtschaftliche Dienstleistungen koordinieren kann
- wie man Bedarf und Ansprüche ermitteln kann
- wie man fremdsprachliche Fachbegriffe anwendet
- was beim Zusammenstellen und Zubereiten von Zwischenmahlzeiten und Ergänzungen zu den Hauptmahlzeiten zu berücksichtigen ist
- worauf es bei der Grundreinigung im Wohn-, Schlaf- und Wirtschaftsbereich ankommt
- wie man Textilien bügelt und schrankfertig macht
- wie man Lebensmittel und Speisen haltbar macht
Im 3. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden:
- worauf bei der Ermittlung der Kosten für Eigen- und Fremdleistungen zu achten ist
- wie man Betriebseinrichtungen plant
- wie man abwechslungs- und nährstoffreiche Speisepläne zusammenstellt
- wie man Räume zu besonderen Anlässen wie persönlichen oder jahreszeitlichen Festen ausgestaltet
- wie man Gespräche personengerecht und situationsorientiert führt
- wie man die häusliche Krankenpflege durchführt
- wie Qualitätssicherungssysteme angewendet werden
- wie man betriebsspezifische Produkt- und Dienstleistungsangebote anbietet und vermarktet
- was man bei Finanzierungsvorhaben berücksichtigen muss
Einen Überblick über den von Kultusministerkonferenz festgelegten Rahmenlehrplan für den Beruf finden sie hier.
Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zwei Mal pro Woche statt. Der theoretische Unterricht umfasst folgende Lernfelder:
- Berufsausbildung mitgestalten: 40 Stunden
- Produkte und Dienstleistungen vermarkten: 60 Stunden
- hauswirtschaftliche Arbeitsprozesse koordinieren: 40 Stunden
- Güter und Dienstleistungen beschaffen: 80 Stunden
- Waren lagern: 40 Stunden
- Speisen herstellen und servieren: 100 Stunden
- Personengruppen verpflegen: 80 Stunden
- Personen zu unterschiedlichen Anlässen versorgen: 60 Stunden
- Wohn- und Funktionsbereich reinigen und pflegen: 60 Stunden
- Textilien reinigen und pflegen: 80 Stunden
- Wohnumfeld und Funktionsbereiche gestalten: 80 Stunden
- Personen individuell wahrnehmen und beobachten: 40 Stunden
- Personen individuell betreuen: 120 Stunden
Die betriebliche Ausbildung erfolgt an 3 bis 4 Tagen pro Woche im Lehrbetrieb.
Es handelt sich um eine duale Ausbildung, es fallen also keine Kosten an.
Allerdings können für den Berufsschulunterricht Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.
Ausbildungsvergütung
Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist abhängig vom Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet.
Auch die Stadt/Region ist entscheidend für die Höhe der Ausbildungsvergütung, es kommt immer noch zu Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland.
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Die Auszubildenden können monatlich ca. 850 bis 1000 € Ausbildungsvergütung erhalten.
Quelle:
Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen und einen Eindruck von der Bandbreite der Einkommen vermitteln.
Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Tarifbereich öffentlicher Dienst
Das Monatsbruttoentgelt von Beschäftigten bei entsprechender Eingruppierung liegt bei etwa 2.200 €. Das Erreichen der jeweils nächsten Stufe ist von den Zeiten ununterbrochener Tätigkeit in der Entgeltgruppe und der Leistung abhängig.
Tarifbereich Privathaushalte
Beschäftigte mit Berufsausbildung erhalten ein Bruttoentgelt von ca. 1.600 € im Monat.
Verschiedene Schulen und Fortbildungszentren bieten die Ausbildung zur hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin oder zur Hauswirtschaftsmeisterin an.
Bundesverband der Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft e.V.:
http://www.verband-mdh.de
Berufsverband Katholischer Arbeitnehmerinnen in der Hauswirtschaft in Deutschland e.V.:
http://www.bkhev.de
Berufsverband Hauswirtschaft:
http://www.berufsverband-hauswirtschaft.de
Privates Online-Karriereportal:
www.monster.de
Stellen- und Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit:
www.joboerse.arbeitsagentur.de
Stellenangebote für qualifizierte Fach- und Führungskräfte:
www.jobscout24.de