Lehre (Duales System)
Unter der dualen Ausbildung versteht man die parallele Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Voraussetzung für eine Berufsausbildung im dualen System ist in Deutschland ein Berufsausbildungsvertrag und in Österreich, der Schweiz und Südtirol ein Lehrvertrag mit einem Betrieb.
Mikrotechnologen und -technologinnen stellen in verfahrenstechnischen Prozessen Produkte wie Mikrochips, Halbleiterkomponenten und Mikrosysteme her.
Mikrotechnologen und -technologinnen arbeiten hauptsächlich bei Herstellern elektronischer Bauteile oder elektrischer Ausrüstungen für Fahrzeuge. Außerdem sind sie in Unternehmen tätig, die Computerchips oder elektromedizinische Geräte produzieren. Forschungs- und Entwicklungslabors im Bereich Ingenieurwissenschaften kommen ebenso als Arbeitgeber infrage. Darüber hinaus bieten Forschungslabors im Bereich Mikrotechnik an Hochschulen weitere Tätigkeitsfelder.
Der deutsche Beruf Mikrotechnologe/in (DE)/-in ist teilweise vergleichbar mit den polnischen Berufen:
Außerdem werden diese Berufe in der Berufsschule (Technikum) angeboten.
Im Gegensatz zu Deutschland gibt es im polnischen Berufsbildungssystem keine Spezialisierung innerhalb der Elektronikberufe.
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte” und „Stundenpensum“ zu finden.
Die Ausbildungsstätte ist im dualen System in erster Linie der Betrieb. Zusätzlich gibt es Berufsschulen (in Brandenburg heißen sie "Oberstufenzentren"). Das Ausbildungsunternehmen informiert, welche die entsprechende Schule für diesen Beruf in der Region ist.
Konrad-Wachsmann OberstufenzentrumGrundsätzlich wird – wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen – keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen entweder angehende Mikrotechnologen und -technologinnen mit einem mittleren Schulabschlussoder mit Hochschulreife ein.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).
Mikrotechnologen/Mikrotechnologinnen stellen in verfahrenstechnischen Prozessen mikrotechnische Produkte her. Ihre Tätigkeit ist von Logistik, Verfahrenstechnik, Qualitätssicherung, Entsorgung und technischem Support geprägt. Die Ausbildung erfolgt zu einem Drittel der Ausbildungszeit in einem dieser zwei Schwerpunkte:
Im Schwerpunkt "Halbleitertechnik" stellen sie Halbleiterprodukte her durch Aufbringen von Schichten, Strukturieren, Ätzen, Dotieren und Montage sowie durch halbleiterspezifische Prüfungen. Typische Einsatzgebiete sind zum Beispiel diskrete Halbleiter, Leistungshalbleiter, integrierte Halbleiter, ASICS, Optohalbleiter oder optoelektronische Anzeigesysteme.
Im Schwerpunkt "Mikrosystemtechnik" werden insbesondere Träger für die Bauelemente durch Beschichtungsverfahren sowie Mikrosysteme durch Bestücken, Löten, Bonden, Versiegeln und Testen hergestellt. Typische Einsatzgebiete sind zum Beispiel die Herstellung von Schaltungsträgern in Dickschichttechnik oder Dünnschichttechnik, Hybridtechnik, SMD-Montagetechnik, Herstellung von Bauelementen durch lithografisches Tiefätzen oder Galvano- und Abformtechnik.
Unterrichtsstunden bezogen auf die 3-jährige Berufsausbildung:
- Erfassung und Darstellung von Signalverarbeitungsvorgängen und elektrischen Grundgrößen (80)
- Beurteilung von chemischen Zusammenhängen für die Halbleiterherstellung (80)
- Funktionsanalyse ausgewählter Halbleiterwerkstoffe (40)
- Einhaltung von Reinraumbedingungen (20)
- Anwendung von Standardsoftware (60)
- Vergleich von Funktionseinheiten diskreter und integrierter Schaltungen (140)
- Anwendung fototechnischer Verfahren in der Mikrotechnologie (60)
- Erstellung von Schichten und deren Strukturierung (80)
- Veränderung der Leitfähigkeit durch Dotierungsverfahren (40)
- Fertigstellung mikrotechnischer Produkte (80)
- Einhaltung von Qualitätsstandards (40)
- Beschreibung von Mikrosystemen (60)
- Einstellung, Prüfung und Optimierung verfahrenstechnischer Anlagen (60)
Während einer dualen Ausbildung werden Mikrotechnologen und -technologinnen im Ausbildungsbetrieb praktisch und in der Berufsschule theoretisch ausgebildet. Der praktische Teil der Ausbildung macht in der Regel ca. 80% der Gesamtausbildungszeit aus.
Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.
Ausbildungsvergütung
Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist abhängig vom Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet.
Auch die Stadt/Region ist entscheidend für die Höhe der Ausbildungsvergütung, es kommt immer noch zu Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland.
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Die Auszubildenden können monatlich ca. 900 bis 1200 € Ausbildungsvergütung erhalten.
Quelle:
Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
Verdienst/Einkommen
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen und einen Eindruck von der Bandbreite der Einkommen vermitteln. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Das Einkommen ist wesentlich von den jeweiligen Anforderungen abhängig. Daneben werden in der Regel Berufserfahrung und Verantwortlichkeit berücksichtigt.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Es gilt in der Regel der aktuelle Tarifvertrag, der zwischen den zuständigen Arbeitgeberverbänden und der IG Metall im jeweiligen deutschen Bundesland zeitlich befristet und branchenspezifisch vereinbart wurde. Zur Tarifdatenbank.
Für Mikrotechnologen und -technologinnen bestehen zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung:
- Industriemeister/-in – Elektrotechnik
- Leiterplattentechniker/-in
- Technische(r) Fachwirt/-in
- Prozessmanager/ -in
Folgende Studiengänge bieten sich bei entsprechender Hochschulzugangsberechtigung u. a. an:
- Mikrosystemtechnik
- Elektrotechnik
- Mechatronik
Umfassende Informationen zu den Weiterbildungsmöglichkeiten finden Sie im Programm KURSNET der Bundesagentur für Arbeit.
ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. - Fachbereich Automation:
www.zvei.org
VDE - Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.:
Das Lehrbuch der Mikrotechnologie
https://www.lehrbuch-mikrotechnologie.de/
Aktuelle Lehrstellen in Ostbrandenburg:
JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit. Gegliedert nach Berufsfeldern und Regionen:
http://jobboerse.arbeitsagentur.de
Allgemeine Jobbörse, in Berufsfelder gegliedert:
http://www.jobpilot.de
Allgemeine Jobbörse, regionale Suchfunktion:
http://www.jobsuche.de
Jobbörse mit Unterteilung in Branchen und Regionen:
http://www.jobrobot.de
Große Jobbörse für Industrie und Gewerbe. Die Vielzahl von Angeboten lässt sich durch regionale und branchenbezogene Filterung eingrenzen, außerdem sind Volltextsuche und Zustellung interessierender Stellenausschreibungen per "Jobagent" möglich:
http://www.stepstone.de