Die Ausbildung zum Podologen/zur Podologin umfasst theoretischen und praktischen Unterricht sowie eine praktische Ausbildung.
Der theoretische und praktische Unterricht findet an Berufsfachschulen statt.
Den Unterricht besuchen die Schüler/innen im Klassenverband entweder parallel zur praktischen Ausbildung ein- bis fünfmal wöchentlich oder zusammengefasst zu ein- oder mehrwöchigen Unterrichtsblöcken. Diese wechseln sich ggf. mit der praktischen Ausbildung ab.
In den Bildungsgang ist ein mindestens 3-monatiges außerschulisches Praktikum unter ärztlicher Anleitung in internistischen, dermatologischen und orthopädischen Kliniken oder Ambulanzen integriert.
Podologen und Podologinnen führen medizinische Fußpflegemaßnahmen durch. Sie arbeiten selbstständig und auf ärztliche Verordnung.
Gut zu Fuß
Ob gereizte Knochenhaut im Fußgewölbe, Druckstellen oder eingerollte Nägel: Podologen und Podologinnen können helfen und Linderung verschaffen. Sie stabilisieren Füße mit Stützverbänden und Bandagen und behandeln Warzen und Fußpilz. Sind Nägel eingerollt oder eingewachsen, passen sie spezielle Nagelspangen an, fehlende Nagelteile ersetzen sie durch Prothesen. Mitunter behandeln sie auch Babys mit deformierten Zehennägeln. Wenn die Fußbewegung eingeschränkt oder die Fußform deformiert ist, fertigen Podologen und Podologinnen Fußabdrücke und passen Einlagen an. Bei schmerzhaften Zehenfehlstellungen modellieren sie Silikon-Orthesen, um die Zehen wieder einzugliedern und die Funktion des Fußes wieder herzustellen. Im Falle von Fußerkrankungen, -verletzungen oder sonstigen medizinischen Problemen arbeiten sie unter ärztlicher Anleitung oder auf Grundlage ärztlicher Verordnungen.
Ursachenforschung
Bevor sie zu Zange, Pinzette oder Skalpell greifen oder Lösungen auftragen, klären Podologen und Podologinnen die Ursache für die Beschwerden ab: Sind die Hammerzehen durch zu kleine Schuhe entstanden? Liegt ein Spreiz- oder Senkfuß vor? Könnte eine Diabetes-Erkrankung das Geschwür verursacht haben? Auch Personen mit Blutkrankheiten oder Rheumaerkrankungen gehören zu ihren Kunden bzw. Patienten. Während der Behandlung tragen Podologen und Podologinnen sterile Handschuhe und Arbeitskittel. Danach desinfizieren und sterilisieren sie die verwendeten Instrumente, denn Hygiene ist oberstes Gebot.
Fußgesundheit
Podologen und Podologinnen wenden Maßnahmen der medizinischen Fußpflege auch bei Personen mit gesunden Füßen an, z.B. zur Prävention von Fußkrankheiten. Beispielsweise entfernen sie Hühneraugen und übermäßige Hornhaut oder reinigen Nagelränder. Sie schleifen Nägel ab, polieren diese und überziehen sie ggf. mit einem Schutzlack. Ebenso bieten sie Fußreflexzonenmassagen an, verabreichen Fußbäder und reiben die Haut mit ätherischen Ölen ein. Auch wenn nicht alle Kunden mit gepflegten Füßen erscheinen – Berührungsängste kennen Podologen und Podologinnen nicht.
Was kann man langfristig für seine Fußgesundheit tun, wenn man Diabetes hat? Welche Schuhe eignen sich für Hohl- oder Spreizfüße? Mit welchen Gymnastikübungen kann man zuhause die Fußmuskulatur kräftigen? Podologen und Podologinnen beraten ihre Kunden bei all diesen Anliegen, ggf. auch bei diesen zu Hause.
Verwalten und verkaufen
Podologen und Podologinnen dokumentieren und verwalten darüber hinaus am Computer Kunden- bzw. Patientendaten, erstellen Arztberichte und rechnen podologische Leistungen mit den Krankenkassen ab. Da sie auch verkaufen, müssen sie ihr Sortiment - von Gesundheitsschuhen über Fußsalben und Fersenkeilen bis zu Zehensocken - pflegen. Außerdem gestalten sie Prospekte, Praxisfenster oder Websites.
Podologen und Podologinnen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:
- Arbeit vorbereiten
- Anamnese erheben und beraten
- Füße medizinisch pflegen
- weitere Fußpflegemaßnahmen durchführen
- administrative und kaufmännische Aufgaben erledigen
Der deutsche Beruf Podologe/-in ist vergleichbar mit dem polnischen Beruf:
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte“ und „Stundenpensum“ zu finden.
Für die Ausbildung wird vorausgesetzt:
Vor Ausbildungsbeginn muss die gesundheitliche Eignung für den Beruf durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden.
Die Ausbildung dauert in Vollzeit in der Regel 2 Jahre, in Teilzeit maximal 4 Jahre.
Während des theoretischen und praktischen Unterrichts lernt man beispielsweise:
Während der praktischen Ausbildung in der Klinik oder Ambulanz werden fußpflegerische Maßnahmen, podologische Behandlungsmaßnahmen, physikalische Therapien im Rahmen der podologischen Behandlung und das Anwenden von für die medizinische Fußpflege notwendigen Korrekturmitteln am Fuß geübt.
Theoretischer und praktischer Unterricht an der Berufsfachschule:
Summe: 2.000 h
Die praktische Ausbildung erfolgt in der Klinik oder Ambulanz im Umfang von 1.000 h.
Mindestens 280 Stunden der praktischen Ausbildung sind in einem unter ärztlicher Anleitung stehenden Praktikum in internistischen, dermatologischen und orthopädischen Kliniken oder entsprechenden Ambulanzen abzuleisten. Dabei sollen die Schüler und Schülerinnen mit den im Unterricht vermittelten Krankheitsbildern in der Praxis bekannt gemacht werden.
Für die Ausbildung können Kosten anfallen, insbesondere Lehrgangsgebühren bzw. Schulgeld (v. a. an privaten Bildungseinrichtungen) sowie Aufnahme- und Prüfungsgebühren. Für den theoretischen Unterricht entstehen Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur). Für die praktische Ausbildung wird Berufskleidung benötigt. Auch Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung können entstehen.
Förderungsmöglichkeiten
Schüler/innen, die an einer berufsbildenden Ausbildung teilnehmen, können unter bestimmten Voraussetzungen eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) in Anspruch nehmen. Weitere Informationen: BAföG
Der Besuch von schulischen Einrichtungen wird nicht vergütet.
Bei einer Eingruppierung in die Entgeltgruppe 6, Stufe 3 bis Stufe 6, erhalten Beschäftigte in medizinischen Hilfsberufen und medizintechnischen Berufen bei den Kommunen ein Monatsbruttoentgelt von € 2.263 bis € 2.504. Das Erreichen der jeweils nächsten Stufe ist von den Zeiten ununterbrochener Tätigkeit in der Entgeltgruppe und der Leistung abhängig.
Die hier genannten beispielhaften Grundvergütungen sollen der Orientierung dienen und einen Eindruck von der Bandbreite der Einkommen vermitteln. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Für Beschäftigte in medizinischen Berufen bei den Kommunen oder dem Bund gilt der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).
Der erfolgreiche Einstieg in den Beruf ist erst der Anfang: Eine Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist es, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und das eigene Fachwissen durch Weiterbildung kontinuierlich zu ergänzen, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Andere Perspektiven im Berufsleben können sein, sich zu spezialisieren, beruflich voranzukommen oder sich selbstständig zu machen.
Wer internationale Erfahrungen sammeln und im Ausland arbeiten möchte, kann seine Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und internationale Qualifikationen erwerben.
Qualifizierung und Spezialisierung
Weiterentwicklungen im Gesundheitswesen und Veränderungen im Kundenverhalten sind Herausforderungen, denen sich Podologen und Podologinnen immer wieder neu stellen müssen.
Für zugelassene Leistungserbringer/innen sind gemäß Rahmenempfehlungen fachspezifische Fortbildungen vorgeschrieben (60 Fortbildungspunkte in 4 Jahren), um die Qualität der Heilmittelerbringung sicherzustellen.
Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von medizinischer und präventiver Fußpflege über Hygiene und Wundmanagement bis zur Kundenorientierung. Auch wenn sich Podologen und Podologinnen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Wundversorgung bei Diabetes-Patienten entsprechende Angebote.
Existenzgründung
Wer sich selbstständig machen möchte, kann z.B. eine eigene Praxis für medizinische Fußpflege eröffnen.
Qualifizierungslehrgänge:
Studium:
Informationsportal rund um die Podologie:
Tagesablauf eines Podologen/ einer Podologin:
http://www.planet-beruf.de/Tagesablauf-Podologe.15989.0.html
Deutscher Podologen Verband e.V.:
Zentralverband der Podologen und Fußpfleger Deutschlands e.V.:
Webseite der Vereinigung Freier FußpflegerInnen e.V.:
Bundesweiter Internet-Stellenmarkt für alle Berufe in der Gesundheitsbranche:
Stellenmarkt für Berufe rund um Pflege, Therapie und Verwaltung, sowie Medizin, Forschung und Pharma, der von einer privaten Personalberatung betrieben wird:
Privates Online-Karriereportal:
Stellen- und Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit:
www.joboerse.arbeitsagentur.de
Stellenangebote für qualifizierte Fach- und Führungskräfte: