Lehre (Duales System)
Unter der dualen Ausbildung versteht man die parallele Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Voraussetzung für eine Berufsausbildung im dualen System ist in Deutschland ein Berufsausbildungsvertrag und in Österreich, der Schweiz und Südtirol ein Lehrvertrag mit einem Betrieb.
Elektroniker/innen für Maschinen und Antriebstechnik übernehmen Aufgaben im Bereich der Montage, der Inbetriebnahme sowie der Instandhaltung elektrischer Maschinen und Antriebssysteme. Zunächst analysieren Elektroniker/innen für Maschinen und Antriebstechnik die individuellen Kundenanforderungen und konzipieren die passenden Antriebssysteme. Sie richten Fertigungsmaschinen z.B. für Ankerwicklungen von Elektromotoren ein, nehmen die Maschinen- und Wickeldaten auf und stellen die benötigten Wicklungen her. Zudem montieren sie mechanische, pneumatische, hydraulische, elektrische und elektronische Komponenten. Weiterhin nehmen sie elektrische Maschinen in Betrieb oder richten Antriebssysteme und Leitungen ein. Sie erstellen, ändern und überwachen Programme der Steuerungs- und Regelungstechnik. Bei Störungen führen sie Fehlerdiagnosen durch. Elektroniker/innen für Maschinen und Antriebstechnik sind Elektrofachkräfte im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften.
Elektroniker/innen für Maschinen und Antriebstechnik haben folgende Aufgaben:
- Antriebssysteme nach Anforderungen der Kunden planen
- Fertigungsmaschinen einrichten, z.B. für die Herstellung von Wicklungen/Spulen
- Maschinen- und Wickeldaten aufnehmen, auswerten, katalogisieren, Wicklungen herstellen
- elektrische Maschinen montieren und demontieren
- mechanische, hydraulische, pneumatische, elektrische und elektronische Baugruppen montieren und demontieren
- Maschinen aufstellen, entstören, in Betrieb nehmen
- Antriebssysteme und Schaltschränke montieren und in Betrieb nehmen
- Leitungen und elektrische Betriebsmittel installieren
- Mess-, Steuer- und Regelungseinrichtungen montieren und verdrahten, Schnittstellen für die Koppelung an Netze auswählen und einsetzen
- Programme der Steuerungs- und Regelungstechnik erstellen, ändern und überwachen, Frequenzumrichter parametrisieren
- elektrische Maschinen und Antriebssysteme im betrieblichen Einsatz überwachen, warten und instand setzen
- Inspektionen und Wartungsarbeiten durchführen, Anlagen und Bauteile instand setzen
- Funktionalität sowie Betriebssicherheit der Anlagen prüfen
- Fehler bzw. Störungen durch Überprüfen und Messen elektrischer und mechanischer Funktionen systematisch suchen, ggf. auch Ferndiagnosen durchführen
- Störungen analysieren, Fehler beseitigen
- Kunden in den Gebrauch von Maschinen und Anlagen einweisen, beraten und betreuen, Serviceleistungen durchführen
- durchgeführte Arbeiten dokumentieren und bei der Abrechnung mitwirken
Quelle: Agentur für Arbeit,BERUFENET
Der deutsche Beruf Elektroniker/in - Maschinen und Antriebstechnik (DE)
ist teilweise vergleichbar mit den polnischen Berufen:
Außerdem werden diese Berufe in der Berufsschule (Technikum) angeboten.
Im Gegensatz zu Deutschland gibt es im polnischen Berufsbildungssystem keine Spezialisierung innerhalb der Elektronikberufe.
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte” und „Stundenpensum“ zu finden.
Die Ausbildungsstätte ist im dualen System in erster Linie der Betrieb. Zusätzlich gibt es Berufsschulen (in Brandenburg heißen sie "Oberstufenzentren"). Das Ausbildungsunternehmen informiert, welche die entsprechende Schule für diesen Beruf in der Region ist.
Konrad-Wachsmann OberstufenzentrumGrundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend angehende Elektroniker/innen für Maschinen und Antriebstechnik mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.
Die Seite Berufenet informiert über die schulische Vorbildung der Auszubildenden.
Folgende Interessen sind wichtig und hilfreich, um diesen Beruf erlernen und ausüben zu können:
Die Ausbildung dauert 3 1/2 Jahre.
Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Elektroberufen sowie dem Beruf Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik gemeinsam sind, und in die jeweiligen Fachqualifikationen. Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt.
An gemeinsamen Kernqualifikationen lernen die Auszubildenden beispielsweise:
- Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung rechtlicher, wirtschaftlicher und terminlicher Vorgaben zu planen, bei Abweichungen von der Planung Prioritäten zu setzen
- Baugruppen zu montieren und zu demontieren sowie Teile durch mechanische Bearbeitung anzupassen
- Steuerungen und Regelungen hinsichtlich ihrer Funktion zu prüfen und zu bewerten
- Vorstellungen und Bedarf von Kunden zu ermitteln, Lösungsansätze zu entwickeln und Realisierungsvarianten anzubieten
- Hard- und Softwarekomponenten auszuwählen, IT-Systeme in Netzwerke einzubinden
- Gefahren, die sich aus dem Betreiben elektrischer Geräte, Betriebsmittel und Anlagen ergeben, zu beurteilen und durch Schutzmaßnahmen die sichere Nutzung zu gewährleisten
- Informationen zu recherchieren und zu beschaffen und zu bewerten
- Dokumente sowie technische Regelwerke und berufsbezogene Vorschriften, auch auf Englisch, auszuwerten und anzuwenden
- Kalkulationen nach betrieblichen Vorgaben durchzuführen
Während der beruflichen Fachbildung lernen sie beispielsweise:
- vorhandene Stromversorgung zu beurteilen, Änderungen zu planen, Stromkreise und Schutzmaßnahmen festzulegen
- Komponenten der Antriebstechnik sowie Prüfarten und Prüfmittel auszuwählen, Prüfpläne und Prüfvorschriften anzuwenden
- Wickelpläne zu lesen, zu skizzieren, herzustellen, einzubauen und zu konservieren
- Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenzubauen, Erdungen und Potentialausgleichsleitungen zu verlegen und anzuschließen
- Wartungspläne zu erarbeiten, Wartung und zustandsorientierte Instandsetzung durchzuführen und zu dokumentieren
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:
- welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
- wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist und wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung funktionieren
- wie die Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften angewendet werden
- wie Umweltschutzmaßnahmen beachtet und angewendet werden, wie Abfälle zu vermeiden und Stoffe sowie Materialien einer umweltschonenden Entsorgung zuzuführen sind
Quelle: Agentur für Arbeit,BERUFENET
Im Rahmen der theoretischen Ausbildung werden folgende Lernfelder absolviert (Zeitrichtwerte):
Im ersten Ausbildungsjahr:
- Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen (80)
- Elektrische Installationen planen und ausführen (80)
- Steuerungen analysieren und anpassen (80)
- Informationstechnische Systeme bereitstellen (80)
Im zweiten Ausbildungsjahr:
- Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten (80)
- Elektrische Maschinen herstellen und prüfen (60)
- Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren (80)
- Elektrische Maschinen und mechanische Komponenten integrieren (60)
Im dritten Ausbildungsjahr:
- Elektrische Maschinen in Stand setzen (80)
- Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auswählen und anpassen (100)
- Elektrische Maschinen in technische Systeme integrieren (100)
Im vierten Ausbildungsjahr:
- Antriebssysteme in Stand halten (60)
- Antriebssysteme anpassen und optimieren (80)
Insgesamt werden 1020 Std. theoretischer Ausbildung absolviert.
Während einer dualen Berufsausbildung werden Elektroniker/innen Maschinen- und Antriebstechnik im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule ausgebildet. Dabei wechseln sich in etwa eine Woche Ausbildung an der Berufsschule mit zwei Wochen praktischer Ausbildung im Betrieb ab. Überwiegend absolvieren Auszubildende ihre Ausbildung in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie zum Teil in speziellen Lehrwerkstätten. Meist sind sie in Werkstätten und Werkhallen tätig. Da einige Betriebe nicht alle Ausbildungsinhalte vermitteln können, verlagern sie Teile der Ausbildung in andere Betriebe oder auch in überbetriebliche Ausbildungsstätten.
Bei einem Richtwert von 105 Arbeitswochen während der Ausbildung kann von einem Praxispensum von etwa 3.885 Stunden ausgegangen werden.
Die Auszubildenden dokumentieren die einzelnen Abschnitte ihrer betrieblichen Ausbildung in einem Berichtsheft, das regelmäßig von ihrem Ausbilder kontrolliert wird. Es muss sorgfältig geführt werden und ist Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung.
Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.
Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten. Informationen hierzu erteilen die örtlichen Agenturen für Arbeit. Über Voraussetzungen und Höhe einer möglichen Beihilfe informieren das entsprechende Merkblatt der Bundesagentur für Arbeit sowie der BAB-Rechner.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist abhängig vom Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet.
Auch die Stadt/Region ist entscheidend für die Höhe der Ausbildungsvergütung, es kommt immer noch zu Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland.
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Die Auszubildenden können monatlich ca. 950 bis 1200 € Ausbildungsvergütung erhalten.
Quelle:
Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
(verlinken: https://www.bibb.de/dav)
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen und einen Eindruck von der Bandbreite der Einkommen vermitteln. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Das Einkommen ist wesentlich von den jeweiligen Anforderungen abhängig. Daneben werden in der Regel Berufserfahrung und Verantwortlichkeit berücksichtigt.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Für Elektroniker/innen können verschiedene Tarifverträge gelten, ausschlaggebend ist die Branche, in der sie arbeiten. In Frage kommen beispielsweise die Tarifverträge der Kautschukindustrie oder der Metall- und Elektroindustrie.
Es gilt in der Regel der aktuelle Tarifvertrag, der zwischen den zuständigen Arbeitgeberverbänden und der IG Metall im jeweiligen deutschen Bundesland zeitlich befristet vereinbart wurde. Zur Tarifdatenbank.
Um den Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden, müssen Elektroniker/innen für Maschinen und Antriebstechnik ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern. Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt können angehende Elektroniker/innen für Maschinen und Antriebstechnik durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen während ihrer Ausbildung verbessern. Zusatzqualifikationen werden von Betrieben, Berufsschulen und Kammern angeboten und umfassen allgemeine oder berufsbezogene Fertigkeiten und Kenntnisse. Sie werden i.d.R. durch ein Zertifikat bzw. ein Zeugnis bescheinigt. Einige Zusatzqualifikationen können sogar auf spätere Weiterbildungen angerechnet werden. Andere legen den Grundstein für den Einsatz in einem bestimmten Bereich bzw. eine Spezialisierung wie z.B. Elektrohydraulik.
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung zum Industriemeister bzw. zur Industriemeisterin der Fachrichtung Elektrotechnik abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, z.B. auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik. Zudem besteht für Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss an Berufsschulen ggf. die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben. Darüber hinaus haben Personen mit einer Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit, ein Studium in Betracht zu ziehen.
Aufstiegsweiterbildungen (Auswahl)
Meister/innen:
- Elektrotechnikermeister/Elektrotechnikermeisterin
- Elektromaschinenbauermeister/Elektromaschinenbauermeisterin
- Industriemeister/Industriemeisterin Fachrichtung Elektrotechnik
- Geprüfter Netzmeister/Geprüfte Netzmeisterin
Techniker/innen:
- Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Energietechnik
- Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Automatisierungstechnik
- Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnik
- Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Elektrotechnik (ohne Schwerpunkt)
- Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin Fachrichtung Windenergietechnik
Fach- und Betriebswirte/-wirtinnen, Fachkaufleute:
- Fachkaufmann/Fachkauffrau in der Handwerkswirtschaft
- Technischer Fachwirt/Technische Fachwirtin
Sonstige Aufstiegsweiterbildungen:
- Geprüfter Prozessmanager/Geprüfte Prozessmanagerin – Elektrotechnik
- Geprüfter Schließ- und Sicherungstechniker/Geprüfte Schließ- und Sicherungstechnikerin
- Betriebsassistent/Betriebsassistentin im Handwerk
- Geprüfter Netzmonteur/Geprüfte Netzmonteurin
- Ausbilder/Ausbilderin für anerkannte Ausbildungsberufe
Eine Übersicht über das Angebot an beruflichen Aufstiegsweiterbildungen bietet die Datenbank KURSNET.
Eine Auswahl an Weiterbildungen gibt es unterwww.ihk-projekt.de.
Ein Informationsportal über Berufe aus der Metall- und Elektroindustrie, herausgegeben vom Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V.:
www.meberufe.info
Webseite über Elektronik, Computertechnik, Kommunikationstechnik und Netzwerktechnik für Schüler, Azubis und Studenten:
www.elektronik-kompendium.de
ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. - Fachbereich Automation:
www.zvei.org
VDE – Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.:
www.vde.com
Gesamtmetall – Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie:
www.gesamtmetall.de
Fachportal mit vielen Informationen aus der Maschinenbau-Branche:
Aktuelle Lehrstellen in Ostbrandenburg:
www.ihk-lehrstellenboerse.de
Privates Online-Karriereportal:
www.monster.de
Stellen- und Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit:
www.joboerse.arbeitsagentur.de
Stellenangebote für qualifizierte Fach- und Führungskräfte:
www.jobscout24.de
Fachportal für Maschinenbau mit umfangreichem Jobmarkt
www.maschinenbau.de/maschinenbau-jobs-kategorien.aspx
Stellenmarkt für Berufe der Elektro- und Elektronikbranche. Die Angebote reichen von Jobs für Servicetechniker bis zu solchen für Systementwickler oder Firmwareprogrammierer:
Elektronikbranche.de
In Zusammenarbeit mit Jobware präsentiert das Fachmagazin für Elektronik auf seinen Seiten einen Stellenmarkt für Elektronik- und IT-Fachleute aus Fertigung und Entwicklung:
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Umfangreiches Angebot, speziell für technische Berufe: