Bei dem Ausbildungsberuf Systeminformatiker, -in handelt es sich um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten in Unternehmen der Elektroindustrie ausgebildet.
Die Ausbildung wird in einem der folgenden Einsatzgebiete vertieft:
- Automatisierungssysteme
- Signal- und Sicherheitssysteme
- Informations- und Kommunikationssysteme
- funktechnische Systeme
- Embedded Systems.
Für Menschen mit Behinderung besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die Ausbildung in einem Berufsbildungswerk oder einer sonstigen Einrichtung zur beruflichen Rehabilitation zu absolvieren. Für weitere Informationen steht das Reha/SB-Team der zuständigen Agentur für Arbeit zur Verfügung.
Nähere Angaben zur beruflichen Rehabilitation enthält die Datenbank KURSNET.
Systeminformatiker, -innen sind an der Entwicklung von Automatisierungssystemen, Informations- und Kommunikationssystemen, Steuerungselementen (sogenannten Embedded Systems), Signal- und Sicherheitssystemen oder funktechnischen Systemen beteiligt und arbeiten an deren Umsetzung und Installation mit.
Systeminformatiker, -innen montieren Hardwarekomponenten und elektronische Bauteile, installieren informationstechnische Geräte, konfigurieren Betriebssysteme und Netzwerke oder bauen Sicherheitsmechanismen ein. Das Erstellen von Bedienoberflächen und Benutzerdialogen gehört ebenfalls zu ihren Aufgabenbereichen. Darüber hinaus passen sie u.a. standardisierte Softwarelösungen an, programmieren Softwarekomponenten und Schnittstellen oder integrieren Hard- und Softwarekomponenten. Systeminformatiker/innen leisten außerdem Support bei Systemstörungen. Auftretende Fehlfunktionen beseitigen sie durch Softwareanpassung oder den Austausch defekter Komponenten bzw. Baugruppen. Sie sind Elektrofachkräfte im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften.
Worum geht es?
Systeminformatiker/innen arbeiten daran mit, industrielle informationstechnische Systeme zu entwickeln und zu realisieren. Zudem warten sie die Systeme und leisten Support bei Störungen.
Systeminformatiker und -informatikerinnen haben hauptsächlich folgende Aufgaben:
In der Region bzw. in der Nähe bilden unter anderem die aufgelisteten Betriebe und Schulen im BerufSysteminformatiker aus.
Oberstufenzentrum Kommunikations-, Informations- und MedientechnikGrundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.
Die Betriebe stellen überwiegend angehende Systeminformatiker/innen mit einem mittleren Bildungsabschluss ein. Jeder Neunte hatte eine Berufsfachschule absolviert.
Genauere Informationen zur Einstellungspraxis erhalten Sie hier.
Die Ausbildung gliedert sich in Kernqualifikationen, die allen industriellen Elektroberufen gemeinsam sind, und in die jeweiligen Fachqualifikationen.
Die Kernqualifikationen werden über den gesamten Ausbildungszeitraum zusammen mit den jeweiligen berufsspezifischen Fachqualifikationen integriert vermittelt.
Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf Systeminformatiker,-in
Im ersten Ausbildungsjahr:
- Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen (80)
- Elektrische Installationen planen und ausführen (80)
- Steuerungen analysieren und anpassen (80)
- Informationstechnische Systeme bereitstellen (80)
Im zweiten Ausbildungsjahr:
- Elektroenergieversorgung realisieren und Schutzmaßnahmen prüfen (60)
- Schnittstellen in industriellen Systemen analysieren und Fehler lokalisieren (80)
- Informationstechnische Systeme analysieren und anpassen (60)
- Softwaremodule industrieller Systeme entwickeln und dokumentieren (80)
Im dritten Ausbildungsjahr:
- Software industrieller Systeme entwickeln und anpassen (80)
- Hard- und Softwarekomponenten integrieren und im System testen (100)
- Vernetzte industrielle Systeme optimieren und Fehler analysieren (100)
Im vierten Ausbildungsjahr:
- Prüfsysteme entwickeln und optimieren (80)
- Industrielle Systeme in Betrieb nehmen und übergeben (60)
Die Summe der Stunden im theoretischen Teil der Ausbildung beträgt 1020 Stunden.
Eine Übersicht über die Inhalte einzelner Lernfelder findet sich im Rahmenlehrplan.
Der praktische Teil der Ausbildung umfasst gut 4.000 Stunden.
Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.
Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Ihre Höhe ist abhängig vom Ausbildungsbereich (Industrie und Handel, Handwerk u.a.) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet, sowie vom räumlichen Geltungsbereich des einschlägigen Tarifvertrages. Unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise wenn der Ausbildungsbetrieb nicht tarifgebunden ist, sind auch frei vereinbarte Ausbildungsvergütungen möglich.
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Die Auszubildenden können in den einzelnen Ausbildungsjahren monatlich folgende Ausbildungsvergütungen erhalten:
1. Ausbildungsjahr: € 782 bis € 806,
2. Ausbildungsjahr: € 833 bis € 850,
3. Ausbildungsjahr: € 891 bis € 912,
4. Ausbildungsjahr: € 936 bis € 969.
Quelle:
Die Angaben orientieren sich an den Informationen der Datenbank Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) - Stand: Oktober 2011.
Förderungsmöglichkeiten
Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten. Informationen hierzu erteilen die örtlichen Agenturen für Arbeit. Über Voraussetzungen und Höhe einer möglichen Beihilfe informieren das entsprechende Merkblatt der Bundesagentur für Arbeit sowie der BAB-Rechner.
Beschäftigungsmöglichkeiten finden Systeminformatiker, -innen in Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, die informationstechnische Systeme entwickeln und herstellen bzw. einsetzen.
Beispielsweise arbeiten sie bei Softwareunternehmen und EDV-Dienstleistern. Auch Hersteller von Automatisierungs- oder IT-Technik eröffnen Tätigkeitsfelder. Darüber hinaus gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten in Betrieben des Maschinen- und Werkzeug- oder Fahrzeugbaus.
Eine detaillierte Übersicht über die relevanten Arbeitsbereiche bzw. Branchen erhalten Sie hier.
Arbeitsorte
In Büroräumen programmieren Systeminformatiker/innen z. B. Schnittstellen am Computer. Auch in Werkstätten oder Produktions- und Fertigungshallen haben sie zu tun, z.B. bei der Montage von Baugruppen. Vor Ort beim Kunden führen sie Wartungs- und Reparaturarbeiten durch, gelegentlich auch im Ausland.
Verdienst/Einkommen
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen und einen Eindruck von der Bandbreite der Einkommen vermitteln. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Das Einkommen ist wesentlich von den jeweiligen Anforderungen abhängig. Daneben werden in der Regel Berufserfahrung und Verantwortlichkeit berücksichtigt.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regionale und branchenabhängige Einkommensunterschiede auf.
Bei dieser Tätigkeit kann die tarifliche Bruttogrundvergütung beispielsweise € 2.516 bis € 2.925 im Monat betragen.
Für Systeminformatiker, -innen können verschiedene Tarifverträge gelten, ausschlaggebend ist die Branche, in der sie arbeiten. In Frage kommen beispielsweise die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie.
Es gilt in der Regel der aktuelle Tarifvertrag, der zwischen den zuständigen Arbeitgeberverbänden und der IG Metall im jeweiligen deutschen Bundesland zeitlich befristet vereinbart wurde. Zur Tarifdatenbank.
Das WSI-Tarifarchiv bietet einen guten Überblick über die Entgeltgruppen in der Metall- und Elektroindustrie nach Bundesland. Bei dieser Berufsausbildung ist in der Regel Entgeltgruppe 5 der Einstiegstarif.
Qualifizierung und Spezialisierung
Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Servertechnologie und Systemtechnik über Systemadministration bis hin zur Systemprogrammierung. Auch wenn sich Systeminformatiker/innen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Kundendienst, Wartung oder Entwicklung entsprechende Angebote.
Aufstieg
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik abzulegen.
Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, z.B. auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Techniker/in der Fachrichtung Informatik mit dem Schwerpunkt technische Informatik.
Studium
Systeminformatiker/innen mit Hochschulzugangsberechtigung können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich angewandte Informatik oder Elektrotechnik erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.
Eine Übersicht über mögliche Anpassungsweiterbildungen, Aufstiegsweiterbildungen und Studiengänge bietet Ihnen die Datenbank KURSNET.