Hebamme/Entbindungspfleger ist eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen für Hebammen und Entbindungspfleger. Ab 2021 wird ein duales Studium für diesen Beruf eingeführt.
Abgesehen von den Ultraschalluntersuchungen können Hebammen bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft, die ganze Bandbreite der üblichen Schwangerschaftsvorsorge anbieten, wie sie auch vom Gynäkologen angeboten werden, d.h. von der Feststellung der Schwangerschaft, über das Ausstellen des Mutterpasses, bis hin zu CTG-Untersuchungen, Abstrichen, Beratung usw. Darüber hinaus bieten Hebammen den Schwangeren vielseitige Beratung und Hilfestellungen bei Schwangerschaftsbeschwerden. Dazu zählen beispielsweise Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Aufarbeitung traumatischer Geburtserlebnisse sowie allgemeine Angstzustände in Zusammenhang mit der Geburt. In so genannten Geburtsvorbereitungskursen geben Hebammen vielseitige Informationen und führen mit den Schwangeren praktische Übungen zu Entspannungs- und Atemtechniken durch, die bei der Geburt hilfreich sein können.
Hebammen und Entbindungspfleger arbeiten hauptsächlich in Geburtsabteilungen von Krankenhäusern, in Hebammenpraxen und Geburtshäusern. Freiberufliche Hebammen arbeiten frei praktizierend in der Schwangerenvorsorge, betreuen Hausgeburten und das Wochenbett. Weiterhin unterstützen Sie die frischgebackenen Mütter beim Stillen und bieten Rückbildungskurse an.
Ein stetig wachsender Arbeitsbereich ist die Schwangerschaftsvorsorge z. T. in Kooperation mit Frauenärztinnen und -ärzten in einer Praxisgemeinschaft.
Der deutsche Beruf Hebamme / Entbindungspfleger ist vergleichbar mit dem polnischen Beruf:
- Hebamme / Entbindungspfleger (poln. położna / położnik), Ausbildungsniveau – Hochschulausbildung: ein Bachelorstudium (3 Jahre) und eventuell ein Magisterstudium (2 Jahre) als Aufbaustudium.
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte“ und „Stundenpensum“ zu finden.
Voraussetzung für die Ausbildung ist:
In der Praxis haben sehr viele Hebammenschüler und Hebammenschülerinnen Abitur.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Die Ausbildung kann für Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-innen um 12 Monate verkürzt werden.
Die Unterrichtsfächer sind u.a. Anatomie, Physiologie, Geburtshilfe, Schwangerenbetreuung, Wochenbettbetreuung, pflegerische Hebammentätigkeit, Kinderheilkunde, Ernährungslehre, Hygiene, Familienplanung, Pharmakologie, Mikrobiologie, Chemie, Psychologie, Terminologie, Organisation im Krankenhaus, Gesetzeskunde.
Die praktische Ausbildung findet im Kreissaal, auf der Wochenbettstation, im Kinderzimmer, auf der Gynäkologischen Station und im OP des Ausbildungskrankenhauses statt. Zusätzlich sind externe Einsätze in der Kinderklinik und zumeist auch bei einer freiberuflichen Hebamme vorgesehen.
Weiterhin wird der Verlauf einer Schwangerschaft gelehrt (I., I., III. Trimenon), welche Kindslagen (Besonderheiten Beckenendlage, Schädellage) und Geburtsphasen es gibt.
Besonderheiten einer regelwidrigen Schwangerschaft (Blutgruppenunverträglichkeit, Frühgeburt, Mehrlingsschwangerschaft) werden erläutert.
Folgende Themen werden besispielsweise geelehrt:
Die Ausbildung endet mit der staatlichen Prüfung, welche aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil besteht. Die bestandene Prüfung berechtigt zur Führung der Berufsbezeichnung "Hebamme / Entbindungspfleger".
Das Theoriepensum beträgt 1600 Stunden.
Der Praxisteil umfasst 3000 Stunden.
- Im zweiten und dritten Jahr der praktischen Ausbildung:
Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei. Allerdings können Aufnahme- und Prüfungsgebühren anfallen. Für den theoretischen Unterricht entstehen Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur). Für die praktische Ausbildung wird Berufskleidung benötigt. Auch Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung können entstehen. Private Schulen erheben darüber hinaus meist Lehrgangsgebühren.
Ausbildungsvergütung
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Die Auszubildenden können monatlich ca. 900 bis 1150 € Ausbildungsvergütung erhalten.
Quelle:
www.ausbildung.de
Nach ihrer Ausbildung müssen sich die Hebammen und Entbindungspfleger meist entscheiden, welche Einsatzgebiete für sie in Frage kommen und worauf sie sich spezialisieren möchten. Das Spektrum reicht von der Arbeit in Frauenkliniken oder in Kliniken mit Entbindungsstation über Geburtshäuser bis hin zu Hausgeburten. Weiterhin beschäftigen sie sich auch mit Aufgaben in der Schwangerschaftsberatung, in der Stillberatung und der Geburtsnachsorge.
Von freiberuflichen Hebammen wird erwartet, dass sie ständig erreichbar sind und rund um die Uhr zu einer Geburt gerufen, oder von Wöchnerinnen um Rat gebeten werden können.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Informationen zu den aktuellen Tarifregelungen im Bereich Pflege/Soziales findet man bei der Gewerkschaft Verdi unter https://gesundheit-soziales.verdi.de/.
Um beruflich auf dem Laufenden zu bleiben, müssen Hebammen und Entbindungspfleger bereit sein, sich kontinuierlich weiterzubilden. Der Hebammenverband empfiehlt 30 Stunden Fortbildung in 2 Jahren. Dazu stehen ihnen unterschiedliche Möglichkeiten offen.
Je nach persönlichen Schwerpunkten können Hebammen/ Entbindungspfleger aus einem umfangreichen Angebot der alternativen Medizin wie Akupunktur, Aromatherapie, Homöopathie, TCM etc. wählen und sich über neue Entwicklungen in der Geburtshilfe orientieren und informieren.
Bestimmte Weiterbildungsmöglichkeiten können den Weg zu einem beruflichen Aufstieg ebnen. Hier bieten sich z.B. folgende Weiterbildungsmöglichkeiten an:
Wer über die erforderliche Hochschulzugangsberechtigung verfügt, kann ein Hochschulstudium anstreben. Für Hebammen und Entbindungspfleger kommen z.B. folgende Studiengänge in Betracht:
In einigen Bundesländern können besonders qualifizierte Berufstätige mit abgeschlossener Berufsausbildung und entsprechender Berufserfahrung auch ohne Hochschulreife studieren. Die jeweiligen Zugangsvoraussetzungen werden landesrechtlich geregelt.
Darüber hinaus stehen Fachkräften in der Entbindungspflege eine Vielzahl an Weiterbildungsangeboten unterschiedlicher Bildungsträger zur Verfügung, z.B.:
Der Bundesverband der Hebammen setzt sich aus den 16 Landesverbänden zusammen. Der mit 16.600 Mitgliedern größte Hebammenverband in Deutschland vertritt die Interessen aller Hebammen.
http://www.hebammen-brandenburg.de/
Hebammenverband Brandenburg e.V.
Breit gefächerte Stellenangebote in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitsbereichs. Nicht nur für sogenannte Sozialberufe. Die Anzeigen stammen von einem großen Stellenbörsenbetreiber.
Stellenangebote im Gesundheitswesen
http://www.hebammenverband.de/hebammenforum/online-stellenmarkt/
Stellenangebote vom Deutschen Hebammenverband