Ausbildungsart und Abschluss
Branchenschule 1. Grades (polnische Bezeichnung: szkoła branżowa I stopnia)
Berufsabschluss: Goldschmied – Juwelier (poln. złotnik-jubiler)
Einsatzgebiete und Tätigkeitsschwerpunkte
Goldschmiede – Juweliere, Absolventen einer dreijährigen Branchenschule 1. Grades finden Beschäftigung in:
- Goldschmied- und Juwelierwerkstätten,
- Industriebetrieben der Schmuck- und Juwelierbranche.
Zu den wichtigsten Aufgabengebieten im Beruf Goldschmied – Juwelier gehört es u.a.:
- eigenen Arbeitsplatz für Goldschmied- und Juwelierarbeiten unter Berücksichtigung von arbeitsorganisatorischen und ergonomischen Gesichtspunkten sowie Vorschriften über Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz, Brandschutz und Umweltschutz zu organisieren und zu nutzen,
- den Dienstleistungsbetrieb, Produktionsbetrieb oder die Verkaufsabteilung im Handel zu organisieren und zu führen,
- Werkstoffe, die im Goldschmied- und Juwelierhandwerk verwendet werden (Edelmetalle und Edelmetalllegierungen, Edel-, Halbedel- und synthetische Steine) zu erkennen und zu unterscheiden,
- Edelmetalllegierungen und -lote mit bestimmten chemischen Parametern und erforderlichen Edelmetallanteilen in Edelmetallschmelzöfen herzustellen,
- Edelmetalle bzw. Edelmetalllegierungen zu bearbeiten, um Einzelteile des Produkts in ihre grobe Form zu bringen (z. B. durch das Gießen, Schmieden, Pressen, Walzen, Ziehen, Ausschneiden),
- Einzelteile des Produkts mit Hilfe manueller und maschineller Techniken (z. B. durch das Anreißen, Ausschneiden, Ausrichten, Biegen, Schneiden, Sägen, Bohren, Hämmern, Ziselieren) in die endgültige Form zu bringen
- Einzelteile des Produkts zusammenzufügen (z. B. durch Löten, Schweißen, Verschrauben, Nieten, Kleben u. ä.),
- Edelsteine zu bearbeiten, an die Fassung anzupassen und zu fassen,
- Nachbehandlung von fertigen Erzeugnissen (z. B. Schleifen, Polieren, Bürsten, Sandstrahlen) auch unter Anwendung von chemischen und elektrochemischen Methoden durchzuführen
- Erzeugnisse mit verschiedenen Techniken zu verzieren,
- Schmuck zu reparieren, Ringe zu verkleinern bzw. zu vergrößern,
- neue Produktmuster zu entwerfen,
- moderne Goldschmied- und Juweliererzeugnisse sowie Erzeugnisse aus verschiedenen historischen Epochen zu begutachten und zu schätzen,
- mit anderen Mitarbeitern während der Ausführung von beruflichen Aufgaben zusammenzuarbeiten,
- Mitarbeiterteam zu leiten,
- Qualität der eigenen Arbeit und das Endprodukt zu beurteilen,
- Qualität der Arbeit der untergebenen Mitarbeiter zu beurteilen.
Ähnliche Berufe in Deutschland und Polen
Der polnische Beruf Goldschmied und Juwelier (poln. złotnik-jubiler) ist teilweise vergleichbar z. B. mit folgenden deutschen Berufen:
- Goldschmied/-in der Fachrichtung Juwelen, Ausbildungsniveau – bundesweit geregelte dreieinhalbjährige Berufsausbildung im dualen System.
- Goldschmied/-in der Fachrichtung Ketten, Ausbildungsniveau – bundesweit geregelte dreieinhalbjährige Berufsausbildung im dualen System.
- Goldschmied/-in der Fachrichtung Schmuck, Ausbildungsniveau – bundesweit geregelte dreieinhalbjährige Berufsausbildung im dualen System.
- Graveur/-in, Ausbildungsniveau – bundesweit geregelte dreijährige Berufsausbildung im dualen System.
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter der Informationskategorie „Ausbildungsinhalte” zu finden.
Ausbildungsstätten
Aktuelle Adressen der Ausbildungsstätten im polnischen Teil der Euroregionen Pro Europa Viadrina und Spree-Neiße-Bober, die Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Beruf anbieten, sind auf der Internetseite des Schulkuratoriums in Gorzów Wlkp. zu finden:
http://informator.ko-gorzow.edu.pl/
Schulische und sonstige Aufnahmevoraussetzungen
Bewerber, die eine Ausbildung zum Goldschmied – Juwelier in einer dreijährigen Branchenschule 1. Grades anstreben, haben folgende Unterlagen vorzulegen:
- Bewerbungsschreiben und/oder Bewerbungsfragebogen (in Schulsekretariaten oder auf den Internetseiten erhältlich),
- Abschlusszeugnis einer achtjährigen Grundschule oder Gymnasiumsabschlusszeugnis (in der Übergangszeit),
- Bescheinigung über Ergebnisse der Grundschul- oder Gymnasiumsabschlussprüfung,
- ärztliches Attest mit Bescheinigung, dass keine Gegenindikationen für die Ausbildung in dem gegebenen Beruf vorliegen,
- 3 oder 4 Lichtbilder (45x35 mm).
Ausbildungsinhalte
Minimales Stundenpensum für Berufsausbildung im Rahmen der berufsspezifischen Qualifikation „Goldschmied- und Juweliererzeugnisse anfertigen und instand setzen”:
- Arbeitssicherheit und -hygiene - 30 Std.
- Grundlagen des Goldschmied- und Juwelierhandwerks - 350 Std.
- Juweliersteine fassen - 360 Std.
- Goldschmied- und Juweliererzeugnisse instand setzen und umarbeiten - 390 Std.
- Berufsbezogene Fremdsprache - 30 Std.
Insgesamt: 1160 Std.
Lehrprogrammgrundlage (in Polnisch) für die Ausbildung im Beruf Goldschmied – Juwelier (ab Seite 2090):
http://prawo.sejm.gov.pl/isap.nsf/download.xsp/WDU20190000991/O/D20190991-04.pdf
Kosten der Ausbildung
Öffentliche Schulen – kostenfrei
Privatschulen – Informationen sind telefonisch in Schulsekretariaten zu erfragen oder auf Internetseiten zu finden.
Ausbildungsvergütung und -förderungen
Im Unterschied zu dem in Deutschland am meisten verbreiteten dualen System, erhalten Schüler der Berufsschulen in Polen keine gesetzlich geregelte Ausbildungsvergütung.
Informationen über eventuelle Vergütungen für die Berufspraktika in Arbeitsbetrieben und Stipendienmöglichkeiten sind direkt bei den Arbeitgebern bzw. Schulen zu erfragen.
Berufs- und Verdienstaussichten
Informationen über Berufs- und Verdienstaussichten in einzelnen Berufen sind auf spezialisierten Internetportalen zu finden. Nachfolgend einige nützliche Links:
„Zarobki” – ein Bereich des polnischen Portals Pracuj.pl, gewidmet den Verdienstmöglichkeiten in verschiedenen Berufen:
https://zarobki.pracuj.pl/
„Berufe-Barometer” – eine polnischsprachige Webseite mit Informationen zu den Beschäftigungsmöglichkeiten und -perspektiven in einzelnen Berufen (regional strukturiert):
https://barometrzawodow.pl/
Statistische Angaben zu den Bruttolöhnen und -gehältern in Polen:
https://wynagrodzenia.pl/gus
Tarifliche Regelungen
Genauere Informationen über eventuell geltende betriebliche oder überbetriebliche Tarifverträge sind bei den Gewerkschaftsorganisationen einzelner Betriebe zu erfragen.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Absolventen einer dreijährigen Branchenschule 1. Grades mit dem Berufsabschluss Goldschmied – Juwelier haben keine Möglichkeit, ihre Ausbildung direkt in einer zweijährigen Branchenschule 2. Grades fortzusetzen und den Technikerabschluss zu erlangen.
Sie können allerdings ein dreijähriges allgemeinbildendes Lyzeum für Erwachsene besuchen und nach erfolgreich bestandener Abiturprüfung die Ausbildung in Hochschulen fortsetzen.
Eine andere Möglichkeit der beruflichen Entwicklung ist die Meisterprüfung im Goldschmied- und Juwelierhandwerk. Eine andere Alternative stellen auch verschiedene Kurse und Fortbildungsangebote dar.
Arbeitnehmervertreter (Gewerkschaften, Berufsverbände)
Eine Liste von Gewerkschaftsorganisationen in Polen ist hier zu finden. Darunter einige Kontaktadressen aus der Region:
NSZZ „Solidarność” ZR Gorzów Wlkp.
[związek zawodowy / Gewerkschaft]
ul. E. Borowskiego 31
66-400 Gorzów Wlkp.
[Polska / Polen]
HomepageNSZZ „Solidarność” ZR Zielona Góra
[związek zawodowy / Gewerkschaft]
ul. Lisowskiego 5
65-072 Zielona Góra
[Polska / Polen]
HomepageOPZZ Rada Województwa Lubuskiego
[centrala związkowa / Gewerkschaftszentrale]
ul. Wyspiańskiego 130
65-036 Zielona Góra
[Polska / Polen]
HomepageArbeitgebervertreter (Kammern, Wirtschaftsverbände)
Organizacja Pracodawców Ziemi Lubuskiej
[organizacja pracodawców / Arbeitgeberorganisation]
ul. Reja 6
65-076 Zielona Góra
[Polska / Polen]
HomepageZachodnia Izba Przemysłowo-Handlowa
[regionalna izba gospodarcza / regionale Industrie- und Handelskammer]
ul. Kazimierza Wielkiego 1
66-400 Gorzów Wlkp.
[Polska / Polen]
HomepageIzba Rzemiosła i Przedsiębiorców w Gorzowie Wlkp.
[regionalna izba rzemiosła i przedsiębiorczości / regionale Handwerks- und Unternehmerskammer]
ul. Obotrycka 8
66-400 Gorzów Wlkp.
[Polska / Polen]
HomepageIzba Rzemieślnicza i Przedsiębiorczości w Zielonej Górze
[regionalna izba rzemiosła i przedsiębiorczości / regionale Handwerks- und Unternehmerskammer]
ul. Reja 9
65-076 Zielona Góra
[Polska / Polen]
HomepageLubuska Organizacja Pracodawców
[organizacja pracodawców / Arbeitgeberorganisation]
ul. Jagiellończyka 17
66-400 Gorzów Wlkp.
Polska / Polen
Homepage Arbeitsvermittler
Powiatowy Urząd Pracy w Gorzowie Wlkp.
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
ul. Walczaka 110
66-400 Gorzów Wlkp
[Polska / Polen]
HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Międzyrzeczu
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
Pl. Powstańców Wlkp. 1
66-300 Międzyrzecz
[Polska / Polen]
HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Słubicach
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
ul. Mickiewicza 3
69-100 Słubice
[Polska / Polen]
HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Strzelcach Kraj.
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
Al. Wolności 39
66-500 Strzelce Krajeńskie
[Polska / Polen]
E-mail:
https://strzelcekrajenskie.praca.gov.pl/HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Sulęcinie
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
ul. Lipowa 18 b
69-200 Sulęcin
[Polska / Polen]
E-mail:
https://sulecin.praca.gov.pl/HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Krośnie Odrzańskim
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
ul. Piastów 10 B
66-600 Krosno Odrzańskie
[Polska / Polen]
HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Nowej Soli
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
ul. Stanisława Staszica 1c
67-100 Nowa Sól
[Polska / Polen]
HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Świebodzinie
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
ul. Studencka 8
66-200 Świebodzin
[Polska / Polen]
HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Zielonej Górze
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
ul. Batorego 126a
65-735 Zielona Góra
[Polska / Polen]
HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Żaganiu
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
ul. Dworcowa 9
68-100 Żagań
[Polska / Polen]
HomepagePowiatowy Urząd Pracy w Żarach
[powiatowy urząd pracy / Kreisarbeitsamt]
ul. Mieszka I 15
68-200 Żary
[Polska / Polen]
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