Lehre (Duales System)
Unter der dualen Ausbildung versteht man die parallele Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Voraussetzung für eine Berufsausbildung im dualen System ist in Deutschland ein Berufsausbildungsvertrag und in Österreich, der Schweiz und Südtirol ein Lehrvertrag mit einem Betrieb. Die zu besuchende Berufsschule ist abhängig vom Ort bzw. von der regionalen Zugehörigkeit des Betriebes. Der praktische Teil der Ausbildung wird den Auszubildenden in den Betrieben vermittelt, den theoretischen Teil übernimmt die Berufsschule.
Abschluss: Kaufmann,-frau für IT-Systemmanagement
Ob Computersystem oder Telefonanlage – Kaufleute für IT-Systemmanagement beraten Kunden umfassend und fachgerecht bei der Planung und Anschaffung von unterschiedlichen IT-Produkten.
Hierfür analysieren sie die speziellen Anforderungen des Kunden und konzipieren dazu passende informations- und telekommunikationstechnische Lösungen. Projekte leiten sie kaufmännisch, technisch und organisatorisch.
Sie kalkulieren und erstellen Angebote, informieren Kunden über Finanzierungsmöglichkeiten und wickeln Verträge ab. Zudem beschaffen sie die erforderliche Hard- und Software, installieren die IT-Systeme, nehmen sie in Betrieb und übergeben sie an den Kunden. Nach Projektabschluss rechnen sie die Auftragsleistungen ab. Auch Serviceleistungen gehören zur Tätigkeit.
IT-System-Kaufleute stehen ihren Kunden als Ansprechpartner zur Verfügung, schulen sie und weisen sie in die Benutzung neuer Systeme ein. Darüber hinaus erarbeiten sie Marketingstrategien und führen sie durch.
Quelle: Agentur für Arbeit,BERUFENET
Der deutsche Beruf Kaufmann,-frau für IT-Systemmanagement hat kein direktes Pendant unter den polnischen Ausbildungsberufen, ist aber teilweise vergleichbar mit dem polnischen Beruf:
Nützliche Informationen zu den Schwerpunkten der Ausbildung sind jeweils unter den Informationskategorien „Ausbildungsinhalte” und „Stundenpensum” zu finden.
In der Region bilden unter anderem die aufgelisteten Betriebe und Schulen im Beruf Kaufmann,-frau für IT-Systemmanagement aus.
Konrad-Wachsmann OberstufenzentrumGrundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.
Die Betriebe stellen überwiegend angehende Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Verkürzung der Ausbildungszeit
- Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Die Verkürzungsdauer ist unterschiedlich und hängt von der Vorbildung ab. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit beziehen (Teilzeitberufsausbildung).
- Die Landesregierungen können über die Anrechnung von Bildungsgängen berufsbildender Schulen oder einer Berufsausbildung in sonstigen Einrichtungen bestimmen. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden an die zuständige Stelle.
- Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzungsdauer beträgt meist 6 Monate.
Verlängerung der Ausbildungszeit
In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.
Im 1. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb beispielsweise:
- welche marktgängigen Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik es gibt und wie man sie nach Einsatzbereichen, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit unterscheidet
- welche Hard- und Software-Systeme sowie gängigen Datenformate zur Datenübertragung es gibt
- wie man Anwendungen in einer Makro- oder Programmiersprache erstellt
- wie man Hardware und Betriebssysteme installiert und konfiguriert
- unter welchen Gesichtspunkten man Produktinformationen von Anbietern auswertet, Angebote einholt und vergleicht
Während des 2. Ausbildungsjahres wird den Auszubildenden u.a. vermittelt:
- welche Veränderungen aufgrund technischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen in den Einsatzfeldern der IT-Technik feststellbar sind
- wie man Kunden informiert und berät sowie Kundeninteressen berücksichtigt
- wie man IT-Systeme der Kunden erfasst und nach ihrer Leistungsfähigkeit, Funktion, Wirtschaftlichkeit und Erweiterbarkeit bewertet
- unter welchen Gesichtspunkten Ein- und Ausgabeformate, Dateien und Verarbeitungsalgorithmen festgelegt werden
Im 3. Ausbildungsjahr lernen die Auszubildenden:
- wie man kundenspezifische Softwarelösungen konzipiert und Abläufe zur Auftragsdurchführung festlegt
- wie man den Angebotspreis unter Berücksichtigung von Zuschlägen ermittelt und den Kunden über Finanzierungsmöglichkeiten berät
- wie man die zum Projektumfang gehörenden Fremdleistungen koordiniert
- wie man Benutzer in die Bedienung der Systeme einweist, Schulungsmethoden festlegt und Benutzerschulungen durchführt
- unter welchen Gesichtspunkten Bedienungsunterlagen und andere Dokumentationen zusammengestellt und modifiziert werden
Außerdem erweitern bzw. vertiefen die Auszubildenden ihre Fertigkeiten und Kenntnisse in einem der folgenden Einsatzgebiete:
- Branchensysteme
- Standardsysteme
- technische Anwendungen
- kaufmännische Anwendungen
- Lernsysteme
Das Einsatzgebiet wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt.
Während der gesamten Ausbildungszeit wird den Auszubildenden vermittelt:
- welche Aufgaben und Stellung der Ausbildungsbetrieb im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang hat und wie der Ausbildungsbetrieb organisiert ist
- welche gegenseitigen Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag entstehen
- berufsspezifische Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften anzuwenden
- welche Umweltschutzmaßnahmen zu beachten sind
In der Berufsschule sind folgende Lernfelder Gegenstand des theoretischen Unterrichts:
- der Betrieb und sein Umfeld
- Geschäftsprozesse und betriebliche Organisation
- Informationsquellen und Arbeitsmethoden
- einfache IT-Systeme
- fachliches Englisch
- Entwickeln und Bereitstellen von Anwendungssystemen
- vernetzte IT-Systeme
- Markt- und Kundenbeziehungen
- öffentliche Netze, Dienste
- Betreuen von IT-Systemen
- Rechnungswesen und Controlling
Quelle: Agentur für Arbeit,BERUFENET
Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf IT-System-Kaufmann,-frau
- Der Betrieb und sein Umfeld: 20 Stunden
- Geschäftsprozesse und betriebliche Organisation: 80 Stunden
- Informationsquellen und Arbeitsmethoden: 40 Stunden
- Einfache IT-Systeme: 80 Stunden
- Fachliches Englisch: 60 Stunden
- Entwickeln und Bereitstellen von Anwendungssystemen: 240 Stunden
- Vernetzte IT-Systeme: 100 Stunden
- Markt- und Kundenbeziehungen: 100 Stunden
- Öffentliche Netze, Dienste: 40 Stunden
- Betreung von IT-Systemen: 40 Stunden
- Rechnungswesen und Controlling: 80 Stunden
Gesamt: 880 Stunden
Neben der Berufsschule umfasst die praktische Tätigkeit 26 - 32 Wochenarbeitsstunden.
Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Allerdings können für den Berufsschulunterricht Lernmittelkosten (z.B. für Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen.
Förderungsmöglichkeiten
Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten. Informationen hierzu erteilen die örtlichen Agenturen für Arbeit. Über Voraussetzungen und Höhe einer möglichen Beihilfe informieren das entsprechende Merkblatt der Bundesagentur für Arbeit sowie der BAB-Rechner.
Ausbildungsvergütung
Auszubildende, die eine duale Ausbildung durchlaufen, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Sie richtet sich überwiegend nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist abhängig vom Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk) und von der Branche, in der die Ausbildung stattfindet.
Auch die Stadt/Region ist entscheidend für die Höhe der Ausbildungsvergütung, es kommt immer noch zu Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland.
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen. Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Die Auszubildenden können monatlich ca. 900 bis 1100 € Ausbildungsvergütung erhalten.
Quelle:
Ausbildungsvergütungen (DAV) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
Die folgenden Angaben sollen der Orientierung dienen und einen Eindruck von der Bandbreite der Einkommen vermitteln.
Ansprüche können aus ihnen nicht abgeleitet werden.
Das Einkommen ist wesentlich von den jeweiligen Anforderungen abhängig. Daneben werden in der Regel Berufserfahrung und Verantwortlichkeit berücksichtigt.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regional und branchenabhängig große Einkommensunterschiede auf.
Daher kann man die aktuellen regionalen Gehälter am besten auf folgenden Webseiten erfahren:
Für IT-System-Kaufleute können verschiedene Tarifverträge gelten, ausschlaggebend ist die Branche in der sie arbeiten. In Frage kommt beispielsweise der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes oder der Metall- und Elektroindustrie.
Qualifizierung und Spezialisierung
Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von IT-Informationsmanagement und IT-Support über Systemanalyse und Systemtechnik bis hin zu Marketing und Vertrieb. Auch wenn sich IT-System-Kaufleute auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen wie Einkauf und Kundenservice entsprechende Angebote.
Aufstieg
Wer sich das Ziel gesetzt hat, beruflich voranzukommen, kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbildung auswählen. Naheliegend ist es, die Prüfung als IT-Kundenbetreuer/in abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, z.B. auf der mittleren Führungsebene, bereiten auch andere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Betriebswirt/in für Informationsverarbeitung.
Studium
IT-System-Kaufleute mit Hochschulzugangsberechtigung können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Informatik erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.
Hinweis
Für beruflich besonders talentierte Fachkräfte besteht die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten. Gefördert werden können Anpassungs- bzw. Aufstiegsweiterbildungen oder ein Erststudium.
Existenzgründung
Wer sich selbstständig machen möchte, kann z.B. einen Dienstleistungs- oder Handelsbetrieb übernehmen oder gründen - dies kann ein Software- oder Systemhaus oder ein Vertrieb von Computer-Hard- und Software sein. IT-System-Kaufleute können sich auch als Anbieter für Computerdienstleistungen selbstständig machen.
Informationen rund ums Thema Aus- und Weiterbildung:
www.aubi-plus.de
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.:
www.bitkom.org
Informationsportal über den Fachinformatikerberuf:
www.it-berufe.de
Fachverband Software im VDMA:
www.vdma.org
Gesellschaft für Informatik e.V.:
www.gi-ev.de
Privates Online-Karriereportal:
www.monster.de
Stellen- und Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit:
www.joboerse.arbeitsagentur.de
Stellenangebote für qualifizierte Fach- und Führungskräfte:
www.jobscout24.de