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Löten auf Polnisch?- Sprachen und Berufe kennen lernen der besonderen Art in der Doppelstadt

Am 26. und 27. April konnten deutsche und polnische Schüler und Schülerinnen in kürzester Zeit eine bunte Mischung an handwerklichen und naturwissenschaftlichen Berufen ausprobieren.

Nach fast zwei Jahren mit viel Homeschooling und Lernen am Schreibtisch ist es nun endlich wieder so weit: Jugendliche aus Deutschland und Polen können ins Nachbarland reisen und vor Ort Berufe kennen lernen. Zwei Schulen nutzen diese Chance. Der Austausch zwischen der Oberschule Müncheberg und dem akademischen Gymnasium in Słubice war in großem Umfang vom internationalen Projektteam des Bildungszentrums geplant worden. Über 100 Schüler konnten an zwei Tagen die Grenze zwischen beiden Ländern überschreiten und verstehen, wie gut es sich auch mit wenigen Worten praktisch zusammenarbeiten lässt.

An zwei Orten der deutsch-polnischen Doppelstadt Frankfurt(Oder) und Słubice hatte das Team von Frau Mosig dazu verschiedene Workshops organisiert: im Bildungszentrum der Handwerkskammer fanden die Jugendlichen Spaß an Tätigkeiten mit Holz, Elektronik, Schweißen sowie im Kosmetik- und Friseurbereich. So konnten sie ein Brettchen herstellen, das mit eigenen Initialien und Mustern versehen wurde, einer echten Frisierpuppe die Haare föhnen, verschiedene Malertechniken auf eigenen Bildern ausprobieren oder einen Bausatz nach Vorgaben zusammenlöten. Alle Workshops werden von „echten“ Ausbildern geleitet, die normalerweise mit den Auszubildenden arbeiten. Ausbilder Herr Oberländer von Elektro Jahn zeigte sich erstaunt über die Motivation und Geschicklichkeit der Jugendlichen. Er hofft auf gute Azubis für sein Unternehmen und orientiert sich dabei natürlich auch grenzüberschreitend.

Das Słubicer Gymnasium hat eine Spezialisierung für die sogenannten MINT-Fächer. Hier konnten die SchülerInnen beider Länder zu den Themen „Licht, Ton und Materie – ein paar Worte zur Nanomaterialforschung und ihren Anwendungen“ in einer Physikwerkstatt sowie zu den praktischen Auswirkungen der globalen Erwärmung in einem Chemielabor experimentieren. So sahen die Wissenschaftler in spe anhand sich füllender Luftballons, wie Gas entsteht. Lehrer Herr Rzepka ist ebenfalls begeistert von der praktischen Erfahrung seiner Schüler gekoppelt mit den interkulturellen Erlebnissen. Er selbst spricht fließend Deutsch und hofft auf viele weitere Begegnungen dieser Art in den kommenden Jahren. Bei der Oberschule Müncheberg wird das Thema „Berufsorientierung“ schon lange großgeschrieben. Sie ist eine ausgezeichnete Schule für „Praxislernen in der Sekundarstufe I“. Mit der HWK setzt sie schon langjährig gemeinsame Projekte im Bereich Berufsorientierung um. Diese Form der kurzen Begegnung zwischen Schulen ist sicher auch in Zukunft ein tragfähiges Konzept, das auch in das deutsch-polnische Modell der Berufsorientierung Einzug findet.

 

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